Der Finne isst Barsch – der Deutsche hört Marsch

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Deutschland: 5 vor 8.

Berlin/Oulu. (OK) Es ist fünf vor acht. Während Finnland gerade die Schulfächer abschafft, um die Schüler besser auf Alltag, Leben und Beruf vorzubereiten, verharrt Deutschland weiter in seinem Schulsystem von 1873.
Finnland belegt seit Beginn der PISA-Studie einen der ersten Plätze. Finnen sollen künftig nicht nach Fächern, sondern nach Themen unterrichtet werden, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. In Finnland soll der Stundenplan abgeschafft werden. Bis 2020 stellen alle Schulen von Fächer- auf Themenunterricht um.
Der „Unterricht“ behandelt Themen, wie die „EU“ oder „Gastronomie“, in denen jeweils Elemente von Mathematik und Fremdsprachen, aber auch Geschichte und Wirtschaft eine Rolle spielen, um eine Aufgabe zu lösen. Lehrer helfen bei einer Gruppenarbeit, bei der sich Schüler selbstständig mit der Aufgabe  beschäftigen. Dabei trainieren sie nebenbei noch Kommunikation und Sprachen.

Deutschland: 127 Schulformen ausbauen

Weil Finnland schon seit Jahren einen Spitzenplatz beim europäischen PISA-Ranking einnimmt, spielt diese Veränderung im Bildungssystem auch für andere Länder eine Rolle. Schon vor der offiziellen Einführung zeigen andere Länder Interesse am Unterrichtskonzept.
Anders Deutschland – es hat sich bisher nicht zum neuen Bildungssystem Finnlands geäußert. Deutschland liegt hinten. Und das soll so bleiben. Was die Regierung Obstkurve jetzt erstmals exklusiv verrät: Sie will das alte Kastensystem beharrlich beibehalten. Es gibt cirka 127 Schulformen. Obstkurve berichtete. Neben verkommenen Gymnasien, verstaubten Realschulen, vergilbten Hauptschulen auch noch umstrittene Gesamtschulen, Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen, Berufskollegs, Abendschulen, Volkshochschulen, Miss-Bildungsschulen, Schönheitsschulen, Germany’s Text Topf Modell etc. Jetzt sollen weitere hinzugefügt werden: Schulen für Telekommunikation und für Trillerpfeifen – damit spätere Verdi-Mitglieder den Umgang mit ihren schrillen Terrorinstrumenten lernen können.

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Finnland. Hier gedeiht die beste Musik Europas.

Die Folgen sind desaströs: Während finnische Schüler problemlos in die Sauna gehen oder Fisch fangen, ausnehmen und zubereiten können, haben deutsche Schüler schon Probleme, ein Loch in den Schnee zu pinkeln oder die Fernbedienung richtig zu handhaben. „Wir können nicht mal bügeln, einen Kontoauszug ziehen oder ein Schnitzel nähen“, sagt eine deutsche Schülerin.“ Und das soll so bleiben, geht es nach der aktuellen Bildungskollision der Bundesregierung.
In einer Mitteilung heißt es dazu: Mit einem Reformprojekt will die Regierung in 37 Projektgruppen Fragen erarbeiten. Das soll die Wertschätzung für Bildung aus dem 19. Jahrhundert und unbezahlte Arbeit erhöhen. Die Bundesbildungspolitik habe in den letzten Jahrzehnten kein Ziel erreicht und breiten Gesellschaftsschichten den Zugang zu höherer Bildung versperrt. Das sei ein großer Erfolg, der die marktwirtschaftliche Gesellschaft implosiv verändert habe. Trends wie Globalisierung, Digitalisierung, demographischer Wandel und Emigrationsbewegungen zergliedern neue Herausforderungen im Bildungssystem. Bildungswege sind mit den 127 Schulformen übersichtlich geworden. Deshalb will die Regierung das Ehrenamt fördern. Löhne seien praktisch unbezahlbar geworden.
Experten erwarten, dass Deutschland damit bald komplett den Bach runtergeht, während gleichzeitig der Finne seine Pfifferlingspfanne brät und dazu einen frisch geräucherten Barsch genießt. Er kann sich ausrechnen, was er von seinem Lohn kaufen kann. Wenn er kein Geld hat, geht er eben angeln.

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Was ist ein Rotauge?

Der deutsche Schüler kennt noch nicht einmal das klassische Rotauge, das der Finne meist verschmäht. In Deutschland degenerieren die Schüler in den verkrusteten Lernanstalten, und das soll so bleiben. Nicht einmal zur Toilette dürfen sie während des Unterrichts. Mit katastrophalen Folgen für die Gesundheit.
Finnland: Lediglich einige Manager haben das herkömmliche System der Märkte nicht verstanden, wie im Fall Nokia deutlich wurde. Und in Deutschland? Anstatt sie auf den Alltag und den Beruf vorzubereiten, sollen die Schüler weiter klassische Gedichte pauken wie beispielsweise „Prinz Friedrich von Hombruch“, ein Reclam-Heft, das Heinrich von Kleist 1965 im luxemburgischen Exil verfasste. Darin geht es immerhin um den Grafen von Hohenzollern, der sein Schloss in Dortmund-Hombruch verliert. Vernachlässigte deutsche Schülerinnen wie Naina erkennen und kritisieren das. Kein Wunder, dass sie es bemerkt hat, bei dem finnischen Namen. Aber sie werden von den Sturmtruppen der Bundeswehr Ursula von der Leyens in Schach gehalten. Diese steht ebenso mit dem kaputten Gewehr zu Fuß, wie Ferdinand Knauß von der Wirtschaftswoche: Motto: Bloß kein vernünftiges Bildungssystem. Sie geben den Schülern stattdessen Warbörger und Privatfernsehen.

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