Bänd steht am Hafen vor Schlaginfarkt

Dortmund. (OK) Die beste Punkband der Welt, Katzenköter, hat es auch nicht leicht. Das stellten die vier alten Säcke und Säckin jetzt beim Konzert im Dortmunder Hafen unter den Beweis.

Organisiert wurde ein Konzert im am Umschlagplatz. Gegenüber schunkelten die ganzen Santa Monicas Kreuzotterdampfer, be- und entladen am Ankerplatz.

Der Tatort. Eine alte Brachfläche geschottert, Liegestühle, zwei Container mit Theke. Getränke und viersierte Kellner. Zwei Toilettencontainer. Einer für Frauen und. Das Männerklo nicht zu sehen. Es versteckte sich.

Katzenköter hier noch im Halbdunkel. Später fast nicht mehr zu sehen.

Zum Konzert aufspielen sollten Vomit eats Dog, Katzenköter und die Fliehenden Pappkaplane, deren Bassist nicht da war, aber später kam.

Treffpunkt 15 Uhr am Proberaum. Aber Gitarrist D. Temperatur war schon um 14.33 da, weil kein Stau war, obwohl Borussia Dortmund spielte. Ursache könnten die ganzen Zugausfälle sein. Waren alle Autofans schon um 11.30 Uhr losgefahren?

Die Vomit Dogs holten einen Teil der Anlage um 15.30 Uhr ab. 16.05 Ankunft am Umschlagsplatz, nachdem der Gitarrist kurz vorm Konzert aber zu spät noch neue Gitarrensaiten im Rockaway Beach gekauft hatte. Für die Zukunftsmusik. Teile einer Anlage mit Schlagzeug, Mischpult, Boxen, Mikros etc. stehen herum. Keiner weiß was los ist. Um 18 Uhr soll die erste Bande spielen. Katzenköter als zweite gegen 19 Uhr.  Es regnet und ist kalt. Regenschirme bieten etwas Schutz vor der Sonne, die nicht mal scheint.

Soundcheck abgebaut

Weil eh keiner da ist, machen Katzenköter einfach so etwas wie einen Soundcheck. Gitarrenverstärker aufgebaut. Combo aus der Hochaussiedlung, es hörte sich so an, als wäre der Sound ok. Gitarrenverstärker abgebaut. Pause. Verfrüht. Warten bei guter Musik. Madness dabei.

Die Vomit Dogs legen irgendwann los. Mit Tuba. Singen „Wir sind Pferdehuren“, Mysogyne, Johnny B Goode. Eine originelle Bänd. Mit Tanzeinlagen von einer türkischen Hochzeit. Ringelreihen tanzte das Puplikum. Es klappte wie am Schnürchen.

Schließlich nach 19 Uhr stolpert Katzenköter auf die nicht vorhandene Bühne. Es ist kalt. Trotzdem haben sich fast 100 Unentwegte an diesem unwürdigen Samstag versammelt um zu hören wie Katzenköter auf die Pauke haut. Die Bänd stellte dann fest, dass Schlagzeuger Paukenklaus noch gar nicht fertig war. Dann fingen sie an und hörten, dass sie sich nicht hörten. Jeder hörte sich selbst oder etwas vom Gesang. Der Gesang von Bassistin und Gitarrist viel zu leise. Dafür aber Gitarre auf der nicht vorhandenen Bühne zu laut.

Texte nicht lesbar

Sänger Shaka drang durch. Beim Gartenzwerg hatten sie sich leicht eingespielt. Dann wurde es dunkel. Aber siel hielten durch. Mit und ohne Text. Standen seit vier Stunden herum, spielten ihr Programm hammerhart ohne „An die Wand“, zwei Zugaben mit „Blau“ und Mond versiert. Die obligatorischen Zugaberufe und viel Applaus folgten selbstverständlich, obwohl sie dieses Mal anders als beim Dortbund nicht in Höchstform waren, aber eisern auch ohne Union. Alles da, Abhaun, Schlaganfall bis zum Umfallen. Und Trotzdem:

Keiner kippte um, auch im Publikum nicht. Das Hafenbecken war nicht mehr zu sehen. Idyllisch. Die Pappkaplane spielten sofort den Ohrwurm „Blau“ nach, aber mit falschen Griffen. Sie präsentierten ähnlich wie Katzenköter eingängige Lieder und äußerten sich zum Thema Fußball. Es war dunkel.

Fazit: Die Lösung, die Bande hatte Freitags noch geprobt, dabei den Gitarrenzeigefinger auf rostigen Saiten durchgesägt. Die Knöpfe am Verstärker beim Transport völlig verdreht. Das Publikum war überzeugt. Schlaginfarkt wurde nur gespielt.

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