Wien. (OK) Wien liegt in Österreich, heißt es. Es amtiert als Hauptstadt der Bundesrepublik Österreich. Wien ist berühmt für seine Kaffeehäuser, seinen Kuchen, für die Fußball-EM, Universitäten, Rene Benko, einen kurz amtierenden Kanzler und 2 Millionen Einwohner, die an der Donau am liebsten auf den Donauwellen surfen.
Doch was ist dran an den Wienlegenden? Obstkurve wollte es wissen und ist einfach mal hingefahren mit der Bahn ab Düsseldorf. Auch da muss mann erst mal hinkommen. Der Zug fährt sogar bis nach München, dort einmal umsteigen und in vier Stunden mit dem Railjet nach Wien. Die Sitze sind eng, besonders die Vierer, aber wenn man erstmal einen Zweier ergattert hat, kann man gut auf den durchgesessenen Polstern sitzen. Ohne Halt in Rosenheim.
Architektonisch gehört Wien zum Barock, enthält aber auch Rokoko mit einem Schuss Sezessionsstil geprägt von Goten, Türken und Schotten. Insbesondere Sissi prägt die Stadt bis heute, während Heidi nur selten vorkommt. Sprachlich ist Wien eher Wienerisch, das ein obstbairischer Dialekt darstellt, was gar nicht so gern gehört wird wie der so genannte Schmäh, eine Mischung aus Würschtel und Walzer.
Kulinarisch geht es um Gulasch. Wien wirbt mit Apfelstrudel, Zigeunergulasch aus Ungarn, heiße Würschtel und Bosnier. Dazu ein Verlängerter, und dann Elfmeterschießen.
Jedoch all diese Klischees treffen nur sehr eng begrenzt zu, wie die Redaktion mitten in Wien feststellen konnte. In Wahrheit herrscht in Wien Schottland, trotz fehlender Unabhängigkeitserklärung. Mitten in Wien findet der echte Schotte, vom Clan der Mc Allisters, alles was sein rockiges Herz begehrt: Schottenimbisse, Schottenringe, Schottengassen, Loch Ness, Geiz, aber auch allerlei Ehrgeiz. Merke: Schottland ist überall. (Bilder)
Doch auch hier mehr Schein als Schwein: Anstelle von schottischem Häggis mit ordentlichen Innereien, versieren die Schotten in Wien herkömmliche Speisen, vom Dröhner Kebap bis zu Currywürschtel mit Senf. (siehe Bild oben)