Alle Sekten sind kein Champagner

Wo Champagner draufsteht, ist er auch drin.

Courteron/Bar-sur-Seine/Troyes. (OKF) Urlaub in Frankreich war das Ziel. Dafür wurden strenge Kriterien entwickelt. Zur Erläuterung folgt deshalb jetzt hier an dieser Stelle die zweite Folge der Tour de Champagne 2023.

Der Leidgedanke war zunächst der Klimaschutz: Mit der Bahn, am besten an die Küste düsen. Ergebnis: Unmöglich. Kein französischer Küstenort an der Nordsee- oder Atlantikküste ist vernünftig mit der Bahn zu erreichen. Fahrzeiten von 18 Stunden oder gar keine Ankunft waren die Optionen. So wurde diese Alternative faktisch über Bord geworfen.

Einzig angeboten hätte sich Argeles-sur-mer kurz neben Perpignan, aber das ist Mittelmeer. Zu heiß und zu weit, denn das zweite Hauptkriterium lautete: Nicht zu weit in den Süden, dort, wo das Klima schon zerstört ist mit Waldbränden, Trockenheit, aber auch kein Trinkwasser. Algen- und Beulenpest. Also fiel Südfrankreich aus, ebenso Pyrenäen, Bordeaux und wie sie alle heißen. Schöne Orte, aber unerreichbar heutzutage.

Voila, personne n’aime pas la Rotterdam de Vigne la haut.

Und die völlig zu Recht protestierenden und streikenden Franzosen: „Bevor sie das Rentenalter raufsetzen, sollten erstmal die Milliardäre Steuern zahlen.“ – hilft also nur das Auto. La bagnole.

Wie bereits berichtet, reiste die Redaktion in die Champagne-Süd mit Pkw und Ebikes dabei, testete ausgiebig Champagner und Cadolen. Das Ebike ermöglichte bei Bedarf tägliche Ausflüge nach Essoyes zu Philippe Renoir, nach Les Riceys, Mussy-sur-Seine zur Resistance und sogar nach Gyé-sur-Seine ins Restaurant.

Warum ist es an der Seine so schön?

Die Unterkunft im malerischen Courteron paradieste so vor sich hin, die Gäste mittendrin. Verwöhnt von den Landwirtsgastleuten mit Baguette, Croissant, Marmelade, Honig, Naturjoghurt, Kaffee, Tee, Rillettes, frischer Milch und Jambon zum Frühstück, weil die Franzosen an sich zum Frühstück wenig essen. C’est le petit dejeuner eben.

Man kann einfach mal im Garten sitzen.

Melia der Hofhund beschützte die entspannten Gäste nach Ausflügen in Champagnerkeller, Supermarkthöhlen und Cadolen. Der Gast genießt und verschweigt derweil alles, was er nicht erlebt.

Ein Häuschen lugt durch das Gebüsch.

Nach getaner Entspannung bieten sich die schönsten Ausflüge mit dem Rad in die Orte und Berge der Umgebung an. Zum Beispiel die Rotterdame de Vigne in 3000 Meter Höhe. (Bild oben nicht im Bild und hier unten:) Die Rotterdame des Vignes ist wie der Name schon besagt die Schutzpatronin des Champagners gegen die Reblaus und Wladimir Putin, Alice Weidel oder Rapchef Erdohahn.

Der Ausblick von der Rotterdame des Vignes ist phänomental ins Tal. Die Dame selbst ist nicht zu sehen. Sie befand sich außerhalb der Linse und im Rücken des Grafen des Fotos.

Die Reisen beinhalteten auch die französische Küche. Dabei durfte der Champagner nicht fehlen. Die Wahl fiel auf das Menu Midi. Was anderes gab es nicht. Das Restaurant heißt wie es heißt: Le garde champetre. Live bruzzeln junge Köche gesunde Speisen vom eigenen Hof, aus dem eigenen Garten und Fische aus der Seine. Das Michelinrestaurant bekommt beste Bewertungen. Die Preise fürs Menü beginnen bei 35 Euro ohne Champagner. Aber man kann auch einen Kaffee trinken.

Aussage unseres Gastgebers zu den erlesenen Speisen beim drei Gänge Menue ohne Auto: „C’est juste.“

Tatsächlich versierten die Küchinnenchefs des lokalen Nobélrestaurants in Gyé sur Seine erlesenste Speisen in drei Gängen. Einen vierten in Form einer Bonusvorspeisensuppe gab es gratis dazu. Wie gesagt. „C’est juste.“ Es gab nach der Suppe zwei Entrees zum Warmwerden. Die Wahl aus zwei Hauptspeisen fiel af den plat cabillaud, sauce pil pil, petit pois, chou und pommes frites. Tatsächlich gab es pommes de terre mit ohne frites. Nachdem es gelungen war, unter dem Deko der Hauptspeise den Cabillaud zu identifizieren, überwältigte uns die schiere Unmenge des Nachtisches. friand aux amandes et tonka, cerise, crimes aux epices, glauxe au. Wenigstens wird man vom Essen nicht zu müde, höchstens vom frischen Champagner, wenn man ihn trinkt.

Dessert a la crime de la creme. Mit Eis und ohne Champagner. Das Eis war lecker.

Weitere Ausflüge führten uns ins Umland in phantastische Städte. Zum Beispiel Troyes, mit Bahnhof. Dort wachsen schöne Häuser, Museumsgärten der Kunst und mit Katzen.

Voila, le jardin des Museums der mordenden Künste. Etage 1 war geschlossen, nicht aber der schöne Garten. In Troyes.

Und Katzen gibt es in Troyes, nicht nur eine Katzengasse. Ruelle genannt. Ruelles finden sich überhaupt tres souvent dort.

Katzenköter würde seine helle Freude haben an und in Troyes.

Aber vor der Rückkehr gab es noch eine ganze Ladung Entspannung im Garten mit Champagner und Croissants.

Das Bauernhofkloster der Gemeinde Courterton gab uns die nötige Kraft für die Heimreise. Wir sind abgehauen, kommen aber wieder so sicher wie das Amen in der Cathedrale.

Fortsetzung verfolgt. Dann geht es aber ab zu Renoir und in die Weinberge.

 

 

 

 

 

Share Button