VfL: Das will doch keiner sehen

Wolfenbüttel. (OK) Ach Du ahnst es. Der VfL hat Heimspiel gegen St. Pauli. Das kann doch nicht klappen. Bloß nicht ins Stadion.

Die Redaktion floh ins selbstgewählte Exil nach Wolfenbüttel (Bild). „Klein Venedig“, schöne Innenstadt, Rokoko im Barock. Auch Infra und Struktur. Pizzeria, internationale Ladenkletten, Gedenkstätte JVA. Alles da.

Was will man mehr. Also nix wie hin. Nach dem Essen ab in die Unterkunft im Jugendgästehaus. Stilvoll eingerichtet, WLAN funktioniert miserabel. 22 Uhr sowienoch. Irgendwie Mobilfunkempfang.

Bleibt da weg

Plötzlich die Sensation: Der VfL führt gegen St. Pauli 2:0. Und das mit 3400 Zuschauern. Doch dann die absolute Ernüchterung. Ab Spielminute 84 verspielt der VfL die sichere Führung gegen einen klar unterlegenen Gegner. Wie immer in den letzten Jahren.

Wie immer? Nein. In der letzten Rückrunde war der VfL die beste Mannschaft im Profifußball. Ohne Zuschauer. Das haben viele Fans geahnt. So wurden nur 3400 von 5000 Tickets abgerufen. Weise Menschen wie wir gingen gar nicht erst hin. Das hatte absolut nichts damit zu tun, dass es ein Montag war. Auch nicht mit Corona.

Es folgte der Arbeitssieg beim KSC. Doch dann das nächste Heimspiel. Wer war noch der Gegner? Der VfL Osnabrück. Eine Übermannschaft. Der Ausgang war klar. 0:0. Obwohl das jeder weiß, kamen trotzdem über 4000 Zuschauer.

Mit Zuschauer könn se nich

Wie sagte die kluge Tankfrau an der B 1: „Mit Zuschauern können wir nicht. Gegen St. Pauli verkackt. Gegen Osnabrück verkackt….“ Der sichere Aufstieg wurde leichtfertig verspielt. Aber jetzt kommt ja ein Auswärtsspiel.

Wollen wir den Aufstieg, brauchen wir keine Zuschauer. Leute bleibt zuhause! Geht nicht ins Ruhrstadion! Dann sehen wir uns nächste Saison in der Bundesliga. Ganz sicher.

Das wollen wir sehen: Klein Venedig Wolfenbüttel und nicht Unentschieden!
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