Rejkjavik. (OK) Wie kommt der Run auf Klopapier zustande, obwohl 90 Prozent der Bundesbürger keine Klobürste benutzen?
Obstkurve hat gefragt. Professor Claudia Scholz von der Fernuni Rejkjavik antwortet: „Der massenhafte Kauf von Klopapier ist zurückzuführen auf einen Rückfall der Deutschen in ihre anale Phase.“ Die Angst vor der Windel bedingt einen ernsthaften Bewältigungsschub mit Hilfe von massenhaft Klopapier.
Doch die Bundesregierung will gegensteuern. Kommenden Montag wird per Eilbeschluss ein neues Gesetz verabschiedet, das den Besitz von mehr als drei Packungen Klopapier unter Strafe stellt. Das Gesetz gilt auch rückwirkend. Täter werden mit Hilfe anhand von Einkaufsdaten in Supermärkten ermittelt. EC-Kartenzahler mit Klopapierwahn können anhand ihrer Bankdaten überführt werden. Barzahler mit Videoüberwachung. Es drohen Strafen wie Abschiebung nach USA oder Verbannung nach New York.
Schon hat Armin Laschet die Verlängerung der Vorratsdatenspeicherung auf vier Jahre verordnet. Alles illegal, wie auch die Notverordnungen des Landes NRW, die ohne Zustimmung des Landtages dem Volk aufgedrückt wurden.
Die Regeln sind durchweg sinnvoll, wie zum Beispiel das Kontaktverbot von mehr als zwei Personen außerhalb einer Familie in der Öffentlichkeit, also außerhalb der Wohnung. Finden die Treffen dagegen privat in der Wohnung statt, dürfen sich nach wie vor bis zu 283 Personen in einer Wohnung treffen.
Mandy Z. aus W. fragte: „Darf mich mein Freund zuhause besuchen, obwohl wir dann zu viert sind?“ NRW sagt: Ist nicht verboten.
Laschet: Ähnliches gilt in S-Bahnen, wenn sich 283 Personen in der S-Bahn treffen dürfen, dann gilt das auch für den Privathaushalt. Verboten sind drei Personen, die nicht zu einer Familie gehören, nur in der Öffentlichkeit. Auch wenn sie 50 Meter auseinander stehen. „Sonst macht die Verordnung keinen Sinn“, sagt Laschet.
Kollaps gibt keine Antwort
Die Untersuchungen von Professor Claudia Scholz: Der Bundesgesundheitsminister ist mitverantwortlich für die Spahndemie. So hat er noch Ende Januar den massenhaften Aufkauf von Klopapier verhindert, obwohl es mahnende Stimmen in Forschung und Wirtschaft gegeben hatte, die ihn und sein Miniterium auf den bevorstehenden Kollaps hinwiesen. Ergebnis: Keine Antwort.
Ab jetzt gilt: Verstopfung für Einzelpersonen wird mit Schokoladenkauf gefördert. Verstöße gegen das Kontaktverbot von Zusammenkünften mit über zwei Leuten in der Öffentlichkeit werden mit Geldbußen von 200 Euro pro Kopf belohnt. Ersatzweise drohnen Freiheitsstrafen bis zu zwei Wochen Isolationshaft in Stammheim.
Picknicken kosten 250 Euro pro Kopf ohne Familie. Der Verzehr von Außer-Haus-Speisen näher als 50 Meter am Restaurant, Pommes Bude, Pizzeria, Tafel oder Eisdiele kostet pro Nase 200 Euro. Zuhause werden dagegen 5000 Euro fällig, wenn das Galadinner mit 12 Menschen, die sich nicht kennen, nicht mindestens weniger als 6 cm von Tisch entfernt stattfindet.
Klopapier nach China exportiert
Wer seine todgeweihten Angehörigen auf der Intensiv-, Palliativ- oder Hospiz-Abteilung besucht, zahlt 200 Euro Eintritt. Der Betrieb von öffentlichen Veranstaltungen kostet ebenfalls 5000 Euro. Auch das gilt nicht für privat in den eigenen vier Wänden. Verboten ist der Besuch bei der eigenen Mutter über 80, weil sie zur Risikogruppe zählt. Kostenpunkt: 200 Euro.
Die Logik macht den Sinn: Mehr als zwei also drei ohne Familienanschluss draußen verboten wegen frische Luft trotz Abstand. 283 Personen auf 20 Quadratmeter ist dagegen Privatsache. Außer er kommt heraus. Oder es sind weniger, etwa 13, und die Sache ist geritzt.
Der Bundesgesundheitsminister sagt: „Das Gesundheitssystem steht vor dem Zusammenbruch.“ Krebskranke Patienten werden in manchen Krankenhäusern nicht mehr behandelt, in Essen werden sie rausgeworfen. In vielen Kliniken herrscht derzeit Langeweile, die Stationen wie leergefegt. Todkranke nach Hause geschickt. Warten auf den totalen Ausbruch der Spahndemie. Wann kommt er? Wir halten zusammen.