Claus Weselsky streikt für die Nächstenliebe

Herne. (OK) Die GdL, radikalste aller Gewerkschaften, nämlich die der Lokführer, sorgt mal wieder für Furore. Dabei will ihr Chef Claus Weselsky lediglich christliche Ideale durchsetzen. Der Geist des heiligen St. Martin soll endlich bei der Bahn Einzug halten.

Das gelernte CDU-Mitglied Claus Weselsky sagt: „Seit Jahren müssen wir zusehen, wie der Bahnvorstand ein System der skrupellosen Selbstbedienung immer weiter pervertiert und perfektioniert. Trotz miserabler Zahlen macht sich das Management auf Kosten seiner Mitarbeiter die Taschen voll. Die Verkehrspolitiker, egal welcher parteipolitischen Couleur, schauen dabei zu.“ Wie wahr. Nur ist das kein Phänomen der Bahn, sondern der Gesamtgesellschaft in kapitalistischen Staaten.

Während die Manager, Vorstände und Komplicen keiner geregelten Arbeit nachgehen, dafür aber Millionen kassieren, lassen sie ihre Lokführer wie Sklaven sechs Tage am Stück arbeiten, mindestens 48 Wochenstunden, dann einen Tag Pause und weiter gehts. Es wird Zeit, dass die GdL den Steuerhinterziehern und Geiern zeigt, wer die Macht hat.

35 Stunden gehört Jim Knopf mir

Weselsky und seine Lokführer möchten 35 Stunden bei gleichem Lohn. Völlig berechtigt die Forderung. Er weiß, wovon er spricht, hat den Beruf des Schlossers erlernt und ist selbst Lok gefahren.

Die Bahn setzt derweil auf üble Ablenkungsmanöver. Wieder werden Uhren überklebt, wie Ostkurve schon seit 2014 immer wieder explosiv berichtet, um Verspätungen zu vertuschen. Neuerdings geht die Bahn auf ein anderes Ablenkungsmanöver über: Phantomzüge werden angezeigt, oder Phantasieabfahrten.

So jüngst in Unna Massen. Abfahrt der S 4 nach Dortmund sollte 8.37 sein. Die Bahn kam nicht. Nach zehn Minuten wurde auf dem digitalen Display angezeigt : „Die Bahn um 8.52 Uhr fällt aus.“ Wir wollten aber um 8.37 Uhr fahren. Die Bahn kam nicht. Dann neue Nachrichten: Abfahrt der nächsten Bahn: 9.22 Uhr. Nur eine Stunde Wartezeit.

Aus alt macht neu: Überklebte Uhren wie 2014 auch in 2024! Sie sorgen für Pünklichkeit. Hier Dortmund Hauptbahnhof.

Dafür aber zurück von Dortmund-Stadthaus nach Unna, am Bahnhof Stadthaus. Das Dísplay um 17 Uhr: „Korrektur: Die S 4 um 16.34 Uhr fährt pünktlich.“ und das um 17.05. Die Anzeige lief weiter bis um 17.19 Uhr, als die nächste S 4 kam. Sie kam tatsächlich und fuhr auch noch ab. Trotz der ganzen Vorstände und Mänager, die unsern Staat ausplündern.

Claus Weselsky darf nicht in Rente gehen. Zusammen mit Jan Böhmermann soll er zunächst die EU reformieren. Nur er kann es schaffen, dass die Bahn wieder von Fröndenberg nach Unna fährt.

 

 

Share Button