Vibrators: Lieber Pogo als Karneval

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Schicke Textilien für modebewusste Menschen mit V.

Berlin. (OK) Wohin geht die reife Frau an Weiberfastnacht? Zu den Vibrators. Und nicht nur die. Für seine teuren Leser scheut Obstkurve keine Mühen. An Weiberfastnacht lockten scheußliche Plätze in Berlin. Die Redaktion watete durch Schlammpfade mit Pfützen verseuchte bis zu einem gemütlichen Schuppen namens cassiopeia an der Revalstraße. Ein Stück Estland in Berlin. „Rollbahn“, wie der Sänger der Vorgruppe sagen würde, wenn er könnte. Au weia.
Frankfurter Platz, Warschauer Straße. Das sind heute die Inn-Viertel Berlins, wo sich Franken, Schwaben, Bayern und Westfalen tummeln. Mittendrin der Schuppen vom Konzert. Als Grundlage war eine Karotte-Ingwer Suppe verzehrt worden vom Alten Fritz. Dieses Mal hat die Redaktion das Konzert nicht verpatzt. Männer und Frauen versammelten sich zum Tanz.
Im Vorprogramm war eine Bänd aus Australien angekündigt. Der Sänger begrüßte das Publikum mit: „Kameraden“. Betretenes Schweigen. „Am Bass Martin Bormann“. Haha, wie lustig. Die Kapelle eine Covercombo. Das erste und fünfte Lied gut. Der Rest war Theke. Sie sind aus Berlin, wie Obstkurve durch instinktive Recherchen erfuhr.

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Neue Vibratoren an Bass und Gitarre.

Gegen 21.30 Uhr begann das Konzert. Sie betraten die Bühne, die legendären Vibrators. Nur noch der Drummer ist von früher übrig geblieben. Eddie, er heißt nicht Fast Eddie, spielt aber so. Die Vibrators sind die Bänd, die uns die schönsten Hits beschert hat: Baby Baby, Whips and Furs, London Girls, Bad Times, Judy says, Troops of Tomorrow, die sie fantastisch spielten, obwohl in der Unterkunft der Wecker klingelte. Whips and Furs übrigens in einer sehr flotten neuen Version. Und natürlich Disco in Mosco. Auch die neuen Songs überzeugend.
Abfallen taten nur „Amphetamin Blue“ und. Der Gitarrist schwebte in anderen Atmosphären, aber er spielte gut mit. Der Bassist ölte seine Stimme ohne Monitor. Auf der rechten Seite im Saal war der Sound super. Als der Bassmann krächzte, übernahm der Gitarrist den Gesang. Auch das klappte tadellos.
Die Vibrators. Das ist keine abgehalfterte Combo, die ihren Streifen lustlos runter dudelt. Nein. Sie sind up to date, wovon die OK–Redaktion sich im öbstlichen Zentrum von Berlin von überzeugen konnte.
Sie spielten lange, sehr lange, aber nicht zu lange. Und haben tolle T-Shirts. Tonträger auch. Alte Weiber und Antänzer wurden wegvibriert. 40 Jahre Pure Punk Mania.

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Fluchtartig reißaus: Weiber weg.

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