Polizistensohn trifft Grönemeyer

Bochum. (OK) Herbert Grönemeyer war Überraschungsstargast beim Konzert des intergalaktischen Rundfunk-Tanzorchesters Ehrenfeld und Jan Böhmermann im ausverkauften RuhrCongress Bochum. Obstkurve war für Euch live dabei.

Wo sonst Medizinstudenten ihre Studienplatzchancen verwässern, sang jetzt der bekennende Polizistensohn Jan Böhmermann mit seinem virtuosen Orchester, den Jadebusen aus Ostfriesland und Herbert Grönemeyer. Zuerst sah es nicht danach aus. RTO und Jan B. begannen Männer und brachen ab. Böhmermann hatte den Text vergessen. Sie holten sich einen auf die Bühne, der den Text auswendig kennt. Viele Anwesende unter den gut gelaunten 5000 rasteten komplett aus, als der Bochumbarde die Bühne betrat.

Anstelle von Bochum sangen Grönemeyer und Fußballexperte Böhmermann allerdings zum Leidwesen das öde Männer, was zahlreiche hellstimmige Besucher nicht davon abhielt, ihre Eunuchenstimmen mit einem kräftigen Ouwuouhuh zu ölen und die Trommelfelle ihre Stehplatznachbarn zu strapazieren. Zugegebenermaßen haben sich Frauen verschiedener Altersgruppen mit und ohne Rucksack beteiligt. Man kam sich vor wie beim Rodeo in Texas, zeitweise.

Herbert Grönemeyer und Jan Böhmermann zerschmettern die Männer mit Duett.

Es entstand allerdings der Eindruck, dass ein nicht ganz kleiner Teil des Publikums gar nicht aus Bochum kam. Sie wie Böhmermann erkannten nicht, dass der Fußball und nicht der fehlende Radweg am Cityring das Aushängeschild Bochums ist. Böhmermann hatte nachmittags eine Radtour mit einem E-Scooter unternommen und war dabei fast in eine Baugrube gefallen. Gejohle auch, als Böhmermann den popelnden Peter Neururer als Bochums Ikone präsentierte. Neururer war nicht da.

Trotz fliegender Ärosohlen trugen nur wenige Leute Masken und sangen lauthals die eingängigen Gassenhauer mit. Kostprobe: „Wir sind die Versandsoldaten…. Ich bin kein Mensch, ich bin kein Tier, ich bin nur ein Paketkurier.“ Wunderbar.

Die Musiker überzeugten mit einem breit gefächerten Repertoire. Über zwei Stunden Polizistensohnrap, etwas Metal, Mambo, A capella, tanzbare Musik, Disco, Diskofox, Schlager, und alles als Politsatire zum Mit- und Nachdenken.

Wunderbare Musikerinnen und Musiker aus Ehrenfeld.

Das Thema Polizei bildete den roten Faden durch ein sehr unterhaltsames Konzert und der Welthauptstadt des Musicals. Wohltuend war auch, dass der Orchesterleiter seinen Magenspiegelungsschlauch zur Verzerrung der Stimme nur sparsam einsetzte. Die Jadebuben sangen toll auch ohne Busen. Die Besucher gingen glücklich und zufrieden nach Hause oder in ihre Unterkünfte, auch wenn es an der Garderobe dauerte. Das und noch mehr gibt es nächste Woche live in der heuteshow im ZDF. Dann tritt das Trio Polizistensohn, Oliver Welke und Herbert Grönemeyer als Quintett auf.

Vorhang auf für die Plakette.

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