Bochum. (OK) „Desperation“ in Schwerte. Großstadtpunk in Bochum. Die kalifornischen Avengers – Hauptsache San Francisco – gastierten im legendären Bochumer Wageni und betörten ihre Zuhörer mit Oldies von 1977 – 1979, bei ein, zwei neuen Stücken.
Der Sound brachial. Vor der Säule in der 111 Zuschauer fassenden Arena war es etwa 6 Songs auszuhalten. Es erinnerte phasenweise annähernd an den gehörgeschädigten Soundtechniker der Toten Hosen in den 1990er Jahren, aber nicht ganz so schlimm.
Fünf bis zehnminütigee Pausen reichten völlig aus, um die lärmgeplagten Trommelfelle zu beruhigen. Ein Teil des Geschehens verlagerte sich in den gemütlichen Außenbereich des Wageni, bei herrlichem Wetter kein Problem.
Paint it blue
Nebenan im großen S-Bahnhof Langendreer spielten die finnischen Eläkeläiset zum Humppa. Die Avengers begannen mit über 30 Minuten Verzögerung, bedingt durch einen Film von zwei auch dem Veranstalter völlig unbekannten Filmemacherinnen, die einen Film über die San Franziskoer Punkszene gedreht hatten, den keiner gebraucht hätte. Ausgiebig wurden koksende Kalifornier präsentiert.
Der Höhepunkt: Zusammenschnitte der Ävengers. Der Film begann pünktlich um 20.30 Uhr. Nach 20 Minuten war er zum Glück vorbei. Es folgte anfangs schöne Musik, doch das zu laute Dröhnen, Klirren und Geschäpe der Anlage veranlassten einige NOrmalhörer zur Flucht. Einer ging nach Hause. Andere hielten durch und kehrten nach einer unbedingt nötigen Pause zurück in den Ring.
Auf der linken Seite weit hinten ließ es sich bis zur Zugabe gut durchhalten. Fazit: Muss man heutzutage einen Bauarbeitergehörschutz mitbringen? Ja.
Desperation
Am Vorabend hatten sie im sagenhaften Rattenloch in Schwerte gespielt. Das veranlasste die Sängerin Penelope Houston spontan dazu, den Song „Desperation“ zu präsentieren.