VfL verwöhnt Fans mit 2:3 in Überzahl

Bochum. (OK) Es ging um 23 Punkte vor der Winterpause. Ein Sieg gegen Regensburg, und die Sache ist geritzt. Die Festung Ruhrstadion in dieser Saison uneinnehmbar. Der VfL entfachte vor eigenem Publikum ein wahres Feuerwerk des Fußballs.

Die Anreise verlief ohne Probleme, kein Senf auf der Mütze, keine Zugverspätung. Regensburger friedlicher als Osnabrücker

Der gigantische VfL mit trüben Aussichten nach oben. Ein sicherer Platz im Mittelfeld. Dementsprechend motiviert spielte der VfL in den ersten zehn Minuten. Es hätte 5:0 stehen müssen. Aber die Chancenverwertung war so, wie sie war. Auf das Strohfeuer folgte ein Fehlpassfestival der Lust- und Ideenlosigkeit. Die Bochumer Elf voll bei der Sache. Alle haben es gesehen.

Immerhin das Licht funktionierte.

Die Regensburger hatten keine Chance, aber die nutzten sie. Vor dem 1:o durch Sebastian Stolze foulte ein anderer Regensburger den Bochumer Innenverteidiger elegant, indem er ihn von hinten würgte. Als er keine Luft mehr bekam, drückte ihn der Regensburger unauffällig nach unten. 18.500 Zuschauer haben es gesehen. Schiedsreichter Tobias Reichel und sein Linienrichter auch. So konnte der Torschütze ungestört durchbrechen. Gamboa trabte hinterher und sah zu. 0:1. Jeder hätte gedacht, der Regensburger würde wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt, aber es war so abgemacht.

Im Anschiss erfüllten Schiri Tobias Reichel und sein Linienrichter die Regensburger Vorgaben konsequent. Fehlentscheidung reihte sich an Fehlentscheidung. Eigentlich waren es keine Fehlentscheidungen, sondern Fußballmafia DFB. Phlegmatische Bochumer ließen sich dadurch nicht entmutigen. Zogen die enorme Leistungsexplosion konsequent durch. Berührten regelmäßig einen Regensburger. Durch ein kluges Zeitspiel holten clevere Regensburger 23 Minuten heraus.

Walking Fußballer hätten das Spiel der Bochumer als Beleidigung empfunden. Trotzdem traf Silvester Ganvoula volley zum 1:2. Alles wieder offen.

18.500 erwartungsvolle Zuschauer füllten das schönste Stadion der Welt.

Zur Tarnung stellte Schiri Tobias Reichel in Hälfte 2 einen Regensburger vom Platz. Andreas Geipl heißt er. Bochum spielte in Überzahl. Das können sie.

Folgerichtig geriet der VfL durch seine äußerst sattelfeste Abwehr mit 1:3 in Rückstand. Trainer Thomas Reis hatte die Lage voll im Griff und ersetzte Stürmer Manuel Wintzheimer durch Chung-Yong Lee. War Wintzheimer zuvor keinem aufgefallen, so ersetzte ihn Lee konsequent.

Die auf dem Papier überlegenen Bochumer erzielten ein Eckenverhältnis von 11:6. Alle Ecken durch Danny Blum. Zehn Ecken miserabel. Eine führte aus unerfindlichen Gründe zum 2:3. Anschließend vergaben die Bochumer eine riesen Großchance. Ein schönes Tor von Simon Zoller wurde nicht anerkannt, weil Silvester Ganvoula zuvor beim Fallrückzieher am Mann am Ball und Mann vorbeisäbelte. Es hätte gefährlich werde können. Schiri Reichel bestrafte den Vorsatz.

Bescherung im Ruhrstadion

Die Bochumer Mannschaft schenkte ihren verwöhnten Fans zum Weihnachtsfest mit die erste Heimniederlage. Aber nicht nur eine überflüssige Niederlage. Um die hervorragende Leistung abzurunden, ließen sich die Bochumer in Überzahl amateurhaft abkochen. Die Bestnote verdiente sich Torhüter Manuel Riemann. Er ist der einzige Feldspieler, der mal einen Pass an den Mann bringt. Der beste Innenverteidiger, Armel Bella-Kotchap, schmorte auf der Bank.

 

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