Fronleichnam leicht gemacht

Lourdes. (OKC) Alle verrätseln über die Herkunft des Fronleichnamsbegriffs. Alle, nur die Redaktion nicht. Denn wir haben bei der Fernuni Nuuk nachgefragt, wohin die Fernuni Rejkjavik übergangsweise für dieses Projekt umgesiedelt ist, weil Grönland noch ferner liegt als Island.

Prof. Dr. Claudia Scholz lernte extra Kalaallisut, die grönländische Sprache bei den Einwohnern, die Kalaallit heißen. Deswegen heißt die Insel auch Kalaallit Nunaat, also Insel, auf der die Kalaalit wohnen. Dort gibt es viel Fisch, weswegen die Insel auf dem Immobilienmarkt sehr begehrt ist.

Fronarbeiter endeten häufig auf dem Friedhof. Hier ein Vergleichsbild aus Berlin.

Aber zurück zum Ausgangspunkt Fronleichnam. Der Begriff hat nämlich nichts mit „Happy Kadaver“ und anderen Auswüchsen des Smartfonzeitalters mit antisocial media zu tun, sondern mit harter Arbeit, die zum Tod führt. Wir kennen das, zum Beispiel Asbestose oder Staublunge. Berufskrankheiten, die manche Berufsgenossenschaft verzweifeln ließen.  Jedoch nicht Fronleichnam.

Die Fernuni Rejkjavik unter der Leitung von Prof. Claudia Scholz hat in Nuuk ermittelt: Während Leichnam an sich ein klarer Begriff ist, der mit Tod zu tun hat, sieht es bei Fron scheinbar anders aus. Dabei ist Fron klar wie Kloßbrühe.  Fron ist nämlich die in harter körperlicher Arbeit bestehende „Dienstleistung“ der Bauern für ihre Grundherren, früher Adlige und Großgrundbesitzer, heute auch. Die Opfer (Bauern) empfanden sie als unerträgliche Zwangsarbeit. Sie schufteten von früh bis spät für die Herren und Damen aus vermeintlich guten Hause, erhielten keinen Lohn, sondern mussten einen großen Teil als Abgaben wieder an die Arbeitgeber und Landbesitzer abgeben, die den ganzen Tag nichts taten außer Geld einsammeln. Ähnlich heute Hedgefonds, Börsenspekulanten und andere.

Die Bauern wurden sogar als „Leibeigene“ wie Sklaven wie das private Eigentum der Grund- oder Gutsherren gehalten. Weil die Kirche auch beteiligt war, führte man zum Gedenken an das Blutvergießen 1247 in Brüssel um 13.45 Uhr den Fronleichnamsfeiertag ein. Heute erinnern sogenannte Fronleichnamsprozessionen an die grausame Geschichte. Sie sind gleichzeitig eine Demonstration für Frieden in der Welt.

 

 

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