VfL kämpft im Knast: 0:0 gegen Tabellenführer

Spitzenspiel im Knast.

Bochum. (OK) Es war ein Spiel der Superlative: Ausverkauftes Haus, volle Hütte, Feuerwerk, Bombenspiel. Und das, obwohl das Spitzenspiel im Gefängnis lief (Bild) und der Schiri den Bochumern zum 187. Mal ein reguläres Tor aberkannte.

Trotzdem war es ein sehr schöner Abend, weil 28.000 im weiten Rund des Ruhrstadions erlebten, dass ihr heißgeliebter Verein (falsch: Kommanditgesellschaft für AA) auch den Spitzenreiter phasenweise an die Wand spielen kann. Lukas Hinterseer (2), Eisfeld, Diamantakos hatten vier 1537prozentige Torchancen. Den regulären Treffer von Bastians aus der Anfangsphase nicht zu vergessen.

Dem hatte die Fortuna wenig entgegenzusetzen, obwohl Schiedsrichter Amerell aus Drentwede alles daran setzte, die Bochumer ausgiebig zu benachteiligen. Was ihm schließlich durch die Aberkennung des 1:0 gelang. Immer wieder unterbrach er den Spielfluss der Blauen durch Fehlentscheidungen, die ausschließlich die Bochumer benachteiligten. Kein Wunder, er will Karriere machen.

Auf dem grünen Rasen stehen wir zu ihren Phasen. Vor allem ohne Schiri ham sie keine Chance.

Der Bochumer Ex-Trainer Friedhelm Funkel hatte gehörigen Respekt und auch etwas Mitleid mit den leidgeprüften Bochumern mitgebracht. Der Tabellenreiter enttäuschte fast auf ganzer Linie. Dafür war die Anreise für alle Fans fast perfekt. 28.000 reisen problemlos per Bahn an und ab. Da können sich Nachbarstädte drei Kuchen nachbacken. Einige Düsseldorfer waren auch da. Sie haben ihr ganzes Silvesterfeuerwerk schon jetzt verpulvert. (Bild)

Das spannende Derby lässt jeden Blauweißen für die Zukunft hoffen. Verbesserungswürdig einzig die Namenkenntnis des Publikums, das den Namen des Trainers Jens Rasietzki nicht weiß. Bochum bewies, es kann nicht nur 1:1, sondern auch 0:0 spielen. Und Hansi Hinterseer ist der Mittelstürmer, der nicht nur das Tor nicht trifft, sondern der auch, wenn er alleine aufs Tor zuläuft, den Ball zu weit vorlegt und dann vom Schieberrichter Amerell vom Platz gestellt wird.

Für die herausragendste Schirileistung spricht seine „Bewertung“ der Szene vor dem Platzverweis: Ein Düsseldorfer tritt brutal auf den am Boden liegenden Hinterseer ein. Der Schiri steht drei (in Worten: 3) Centimeter daneben. Der Bochumer, eigentlich das Opfer einer hinterlistigen Tätlichkeit, wird vom Platz gestellt, der Düsseldorfer vom DFB zum Man of the matsch gewählt. Der Schieber hat seine Auftraggeber zufrieden gestellt. Der VfL in Unterzahl gegen 13 Mann nicht verloren Ein fantastischer Fußballabend.

Nächstes Wochenende dann ist zu befürchten, dass Bochum die Serie von Kaiserslautern beendet. Aber vielleicht kommt alles ganz anders. Das Wichtigste kommt zum Schluss: Der VfL-Fanclub Finnland war mit 27 Mann aus Helsinki angereist. Wunderbar.

Viel mehr als eine Wunderkerze hatten die Fortunen nicht zu bieten. Die Täter oben im Bild.

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