Fies: Brot und Böller

BöBuB-Raketenangriffe erschüttern das halbe Land

Berlin/Bonn/Baden-Württemberg. (OK – von unseren Korrespondenten) Bei mehreren heimtückischen Attentaten sprengten BöBuB-Aktivisten zum Jahreswechsel frische Brote mit Böllern in die Luft. Die Kommunalpolizei (KP) ermittelt. Sie rechnet mit erneuten Attacken. BöBub (Böses Brot und Böller) kommt ursprünglich aus Baden-Württemberg, ist aber jetzt in ganz Deutschland aktiv. Die Kommunalpolizei (KP) hat eine 12köpfige Sonderkommission „Brotbersten“ (Soko BroBe) gebildet.

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Brot und Böller: Ein Bild der Verwüstung.

In Baden-Baden fand die Polizei ein völlig zerfetztes Brot (Bild). In Castrop-Rauxel sprengte die Terrortruppe ein Baguette in die Luft. Die Kommunalpolizei schätzt den entstandenen Schaden auf insgesamt etwa 25.000 Euro. Die Feuerwehr ermittelt noch die Brandursache in einer nahegelegenen Bäckerei.

Die Gruppe wendet sich mit der Aktion gegen den Preisverfall bei Böllern. Sie beschreibt ihre Kampagne als neue Form des Jugendprotests und verweist exemplarisch auf Angebote der Firma „Ihr Kinderlein Komet“. Diese bietet Leipziger allerlei Geschosse zu Dumpingpreisen an: „Space Fight“-Raketensortiment mit zehn Teilen für 5 Euro, „Take Five Fights“ – 137 Teile für 10 Euro, „Ruhrgebiet in Flammen“ (250 Schuss auf die Hose) für 15 Euro oder „Hot Bums“ mit 100 Teilen für 8 Euro. Je billiger, desto Bums. In die Schusslinie ist auch das Angebot „Pyro Mania Kids“ geraten, das über 150 Teile für nur 3 Euro anpreist. Ultras decken sich damit für die ganze Saison ein.

Während in der Vergangenheit unschuldige Feuerwehrleute und freche Kinder das Ziel der Attacken von betrunkenen Jugendlichen waren, richtet sich die Aktion von BöBuB auch gegen den Preisverfall beim Brot. „Wir protestieren gegen die Kampagne ,Brot für wenig Geld’“.

Brot für wenig Geld

Die anerkannte Hilfsorganisation „Brot für wenig Geld“ hatte die sehr erfolgreiche Initiative „Brot statt Böller“ ins Leben gerufen. BöBuB forderte gestern ein Ende der Kampagne. Grund: In den letzten Jahren häuften sich Ausschreitungen. Feige Mieter warfen mit alten Broten auf Menschen, die friedlich mit Silvesterknallern zündelten. Zuvor hatten sie sich jahrelang verängstigt in ihren Wohnungen verkrochen und wohlwollend geduldet, dass ihnen bunte Silvesterknaller nicht nur um die Ohren, sondern auch in die Wohnzimmer flogen. Jetzt fingen sie ganz plötzlich und völlig unerwartet an sich zu wehren. Dazu BöBub: „Das ist aus dem Ruder gelaufen.“

Unter den unschuldigen Opfern waren unerschrockene Rettungskräfte. Männer und Frauen von der Freiwilligen Feuerwehr hatten schwere Verletzungen erlitten als sie versuchten, Wohnungsbrände zu löschen und Kinder vor dem Flammentod zu retten. Sie gerieten zwischen die verhärteten Fronten und wurden von der einen Seite rücksichtslos mit Böllern attackiert und gleichzeitig aus den Wohnungen mit alten Broten beworfen.

In dem an mehreren Tatorten hinterlegten BöBuB-Bekennerbrief heißt es: „In den letzten Jahren haben diese Verschwender friedliche Knallköppe attackiert. Das lehnen wir ab. Wir sprengen deshalb – und nur deshalb – das Brot in die Luft.“

Experten des Deutschen Institutes für Markt- und Verkaufserforschung vermuteten, dass Bäckereigroßbetriebe hinter der Aktion steckten, um durch eine Verknappung beim Brot einen Preisanstieg herbeizuspekulieren. Ein BöBuB-Sprecher dementierte.

Bekennerbrief und 12-Punkte-Programm

Neben dem Bekennerbrief veröffentlichte BöBuB ein 12-Punkte-Manifest.

1. Abschaffung der Kampagne Brot statt Böller.
2. Keine Preiserhöhung beim Brot
3. Preiserhöhung für Böller.
4. Böller ins Brot.
5. Verbot von Brotwürfen auf Raketenwerfer, Ballermänner und Pyromanen.

Führende Wissenschaftler erforschen derzeit für Obstkurve die neue Bewegung. Erste Erkenntnisse sind alarmierend und erschreckend zugleich: „BöBuB befürwortet Sauftouren am Rennsteig oder im Gebirge. Sie sausen auf historischen Schlitten zu Tal und geben viele Tipps, die die kalte so richtig schön machen“, sagt Professor Karl B. Knackt vom Lehrstuhl für Tourismus- und Terrorismusforschung an der Fernuni Rejkjavik. Seiner repräsentiven Studie zufolge vereinigen sich bei BöBuB ganz normale Bürger, die jedoch durch den Silvesterstress radikalisiert worden seien. „Es wäre schön, wenn nächstes Jahr nichts passiert. Aber wir gehen davon aus, dass es wieder Brotexplosionen geben wird“, sagt er. „Diese Angriffe sind leider eine Art Volkssport geworden und alles andere als ein Klaviersdelikt. Das ist absichtliche Körperverletzung und damit eine schwere Straftat, weil die Brote so schwer sind. Da muss konsequent durchgegriffen werden“, fordert er.

Buchstäblich nichts blieb von diesem Brot übrig.

Hintergrund: Brot und Böller-Attacken treffen nicht nur die Feuerwehr, sondern auch die Polizei und andere Rettungskräfte, Sanitäter, Notärzte, Krankenschwestern, aber auch Metzger. Und nicht nur ihnen droht Gefahr, sondern auch den Bürgern, denen sie helfen wollen. Denn auf Menschen geworfene Brote mit Böllern sind keineswegs die einzigen Ärgernisse. Immer wieder verzögern sich Notfall-Einsätze: „Besoffene mit Brot und Böller in der Hand stellen sich auf Wasserschläuche. Rettungswagen kommen nicht durch Straßen, weil Durchfahrten blockiert werden, um Raketen abzuschießen.“ Die Folge: Zahlreiche Todesopfer im ganzen Bundesgebiet.

Professor B. Knackt gehört zu den 45 Prozent der Bundesbürger, die laut einer Umfrage durchschnittlich 40 Euro in Feuerwerk investieren, um es dann Silvester krachen lassen. Er sieht nur eine Lösung: „Eine Preissenkung bei den Böllern hilft sofort. Dann können die Bürger nächstes Jahr über 360 Teile für 5 Euro koofen“. Und es werde Frieden herrschen auf Erden und auf Deutschlands Straßen. Er rechnet damit, dass die Arbeitskräfte in Asien, die derzeit cirka 0,04 Cent pro Tag verdienen, deutliche Abstriche machen müssen. „Die Löhne in Asien müssen deutlich gesenkt werden, damit der mündige Bürger preiswerte Böller kaufen kann.“ Die Renditeforderungen der Aktionäre von „Ihr Kinderlein Komet“ hätten damit nichts zu tun.

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