Anne träumte immer von Diät

Münster. (OK) Eine der ersten Dichterinnen der Welt war schwer traumatisiert von Pfifferlingen mit Speck. Deshalb verließ sie wie berichtet ihre Heimat, die Burg Hülshoff, sondern zog nicht ins Hotel, aber ins Haus Rüschhaus, weit weg von ihrer Elternburg.

Im Haus Rüschhaus konnte sie ungestört Hunderte von Gedichten schreiben, über Reisen, Natur, Kräuter, Bäume, Wiesen und Felder. Und sie sattelte um und wurde Drehbuchautorin für den Tatort.

Aber ein Thema sparte Annette von Droste Hülshoff konsequent aus: Nahrung. Nicht ein Gedicht zum Thema Essen findet sich in ihren versammelten Werken. Ergebnis ihres großen Traumas, der Küche auf Burg Hülshoff, der sie erfolgreich entfloh. (Bild)

Die Revolutionärin AvD dichtete bereits in Englischer Sprache und war ihrer Zeit wirklich weit voraus.

Und so fehlen nicht nur Pfifferlinge, sondern auch Pilze und vor allem Speck in ihrem Werk. Lediglich in einem Werk widmet sie sich der Muschel, dichtet aber um den heißen Brei herum.

Kostprobe:

Su, susu,

O, schlaf im schimmerden Bade,

örst du sie plätschern und rauschen,

Meine hüpfende blanke Najade

Und so geht es immer weiter. Keine Paella, nicht mal Pizza mit Meeresfrüchten. AvD war eine Vorreiterin der Askese.

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