(OK) Zum zwölften Mal innerhalb von zwei Tagen brannten in einer süddeutschen Kleinstadt Wohnungen. Erst qualmte es aus einer Wohnung. Die Mieterin hatte das frische Essen auf dem Herd mit Brandbeschleuniger würzen wollen und den Billigsprit dabei auf die Gasflamme gekippt. Ihre Nachbarin hörte das Geschrei und den heulenden Brandmelder. Vier Minuten später kam die Feuerwehr. Sie rette ein fünfjähriges Kaninchen, das die Mieterin kochen wollte.
Dann qualmte es aus einer Nachbarwohnung. Der Bewohner hatte sich angesichts der Dumpingpreise bei Benzin und Öl kanisterweise mit Sprit eingedeckt. Der begehrte Brennstoff türmte sich in Wohn-, Esszimmer und Küche. Die Fässer und Metallkanister aus NVA-Beständen waren jedoch teilweise durchgerostet, Benzin floss in die Wohnung. Als der Mann mit der Zigarette im Mund in seinem Wohnzimmer beim Glotzen eingeschlafen war, fiel die Zigarettenglut auf den benzingetränkten Fußboden. Binnen zwei Minuten stand die Wohnung in Flammen, brannte lichterloh. Der Mieter rettete sich durch einen Sprung aus dem Fenster. Die Feuerwehr hatte unten schon das Sprungtuch rechtzeitig entfaltet. Wie durch ein Wunder wurde der Mann gerettet. „Mir war klar, dass etwas passieren würde“, sagte er danach überglücklich. Er hatte den Film „Flammendes Inferno“ geguckt, als das Unglück passierte.
Örtliche Handwerksbetriebe sind zufrieden mit der Entwicklung. Vor allem Maler- und Anstreicherbetriebe können die Auftragsflut infolge der Brandwelle gar nicht bewältigen.