Infantinos Panini Lümmeltüten

Mailand-San Remo. Der große Lümmeltütenbetrug geht weiter. Heute, 3. Folge: 30 Tage nach der Bestellung trafen die Paninibildchen, bestellt am 13. Dezember 2022, ein.

Das war fast wie Weihnachten. Nicht innerhalb von 15 Tagen nach Bestellung, wie das Panini-Lockangebot versprochen hatte, aber innerhalb von 30 Tagen. Mal mit, mal ohne Rabatt.

Und wieso überhaupt? Was ist das Ziel von Joevanni Infantino und Guiseppe Panini?

Der Plan: Die nächste WM enthält mehr Lümmeltüten für viel mehr Spieler.

Der große Panini-Lümmeltütenbetrug 2022.

Bei der WM 1974 waren 16 Länder dabei. Beworben hatten sich 99. Nur die schönsten durften hin, wie zum Beispiel DDR, Jugoslawien oder Chile, weil es ein Gebirge hat, das mit A anfängt. So ging es 1978 weiter, obwohl Argentinien im eigenen Land Weltmeister wurde. Das war vereinbart, denn vier Jahre vorher war Deutschland.

16 war eine gute Zahl, teilbar durch 4.

2006 in Deutschland hatte sich die Zahl verdoppelt. 32 von 198 Bewerbern spielten mit. Das war zu viel. Deutschland wurde nicht Weltmeister, obwohl im eigenen Land. 1994 waren es noch 24 Nationen gewesen. 2022 dümpelte die Zahl nach wie vor bei 32 herum. Dabei hatten sich 209 beworben. Trotzdem wurde Argentinien Weltmeister.

Umschlag aufgerissen, außen Draufgetrampelt. Sauber.

Doch damit ist jetzt Schluss. 2026 spielen 48 Länder in 80 Spielen den kommenden Weltmeister aus. Die nächste WM wird ausgespielt in Nordamerika, auf dem Anwesen von D. Trump und der mexikanischen Mafia. Was aber noch wichtiger ist: Die Zahl der spielberichtigten Spieler wird ganz erheblich steigen.

Neuerdings sind 23 bis 26 Spieler pro Team zulässig. Früher waren es 22. Und was steckt dahinter? Ganz einfach. Bei 16 Länder pro WM mit 22 Spieler beträgt der Mittelwert 352 Spieler. Bei 24 Länder sind es schon 528 Fußballspieler. Und 32 mal 22 gleich 704. Aber 32 mal 26 sind dagegen schon 832. Das ist aber noch nichts gegen 48 mal 26. Das sind nur 1248 Spieler bzw. Fußballmillionäre.

Und wo sollen die Millionen herkommen? Und wer hat etwas davon? Panini? Nein. Denn sie produzieren keine Bilder mehr. Sie verkaufen sie virtuell. 50 Cent pro Klebebildchen. Dann kann man sich vorstellen, wie dick so ein Album wäre mit 1248 Spielerfotos plus Stadien, Mannschaftsfotos, Portraits von G. Infantino. Den Punkt hatte er bei einer Frau gefunden, wie er sagte.

Weltweit werden Automaten aufgestellt für Fußballbilder-Lümmeltüten ohne Inhalt. Die virtuellen Bilder kann man in eine Cloud stecken. Wer etwas in der Hand halten möchte, kauft sich ein Fotoalbum und klebt dort Spielerfotos aus den Tageszeitungen ein, wenn es noch welche gibt, also Tageszeitungen. Optional will Infantilo Optionsscheine für Klebebilder herausgeben. Anteile sollen an der Börse gehandelt werden. Das sind dann virtuelle Bruchstückfußballbilder. Dazu G. Infantilo: „Mehr Bilder verkaufen ist nicht unser primärstes Ziel. Wichtig ist nur, dass ein Bild von mir ganz vorn dabei ist, virtuell. Wir leben von der Vorstellungskraft.“

Bald folgt die nächste EM mit 63 Mannschaften aus 93 Ländern.

 

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