In den Block nur mit Senf auf der Mütze

Bochum. (OK) Zum Spiel VfL gegen VfL überraschte die Polizei mit einem neuen Einsatzkonzept, der VfL in Hälfte Eins auch.

VfL Fans auf dem Weg von der Castroper um die Gästekurve herum in Richtung Haupttribüne, Fänschopp und Kneipe wurden von der Polizei angehalten. Sagt der Polizist: „Bochumer dürfen hier nicht durch.“ Frage: „Warum?“ Polizist: „Wenn das ein Osnabrücker sieht und das nicht gut findet, dann….“.

Sind wir in Bochum? Warum wird ein Osnabrücker, der es nicht gut findet, wenn ein Bochumer auf dem Weg zu seinem Platz am Gästeblock vorbeigeht, nicht sofort verhaftet?

Hupfdolls wurden nicht verhaftet.

Während aus der Gegenrichtung 4387 Bochumer aus Richtung Haupttribüne kommend zur Castroper gehen, das dürfen, aber andersherum nicht.

Kompromissvorschlag eines unbemützten Begleiters: „Setz doch die Mütze ab.“ Der Polizist: „Ja, gut.“ Der Bochumer setzt Mütze ab, hat gleichzeitig die Bratwurst mit Senf in der anderen Hand, betrachtet fragend seinen VfL Bochum Schal („Perle Westfalens“) und Bochum-Handschuhe. Der Polizist zufrieden: „Die Schals sehen gleich aus.“ Also blauweiß hüben und lilakariert drüben.

Geht der Bochumer los, ohne Mütze auf dem kahlgeschorenen frierenden Kopp, die Bratwurst senftriefend essend gehend in der einen Hand, die Mütze in der anderen Hand.

Handschuhe sauber auf Stadionzeitung, trotz Mütze Senf.

Vor dem Block Mütze auf, Ticket rausgeholt, Bratwurst feste dabei. Einlasskontrolle. Drin. Leibesvisitation. Mütze ab. Bratwurst dabei, und Ticket, nach drei Versuchen digitale Einlasskontrolle überlistet, Ampel grün. Alle Hände voll mit Ticket, Mütze, Bratwurst, Senf. Durchsuchung überstanden. Bratwurst gerettet. Sie wurde nicht als potenzielles Wurfgeschoss erkannt, was berechtigt gewesen wäre wenn.

Dann Situationskontrolle: Senf überall: Hand Mütze, Boden, Wurst. Dann noch schnell zwei Stadionzeitungen, zwölf Servietten geholt, alle Hände voll mit den Utensilien. Dann aufgeräumt, Mütze gereinigt, Platz gefunden. Spiel gesehen.

Die neue Polizeistrategie brachte nicht nur den Mütze ab Besucher voll aus dem Konzept, sondern auch den VfL blau. Tor nach zwei Minuten überrumpelt. Dann wie BVB gespielt. Neues Einsatzkonzept Thomas Reis, Trainer. Celozzi auf links, kann er nicht gut. Tutu rechts, kann er nicht gut. Bella Ketchup, der beste Innenverteidiger der Welt, in der Innenverteidigung, kann er gut. Mittelfeld: Drei Rentner, zu langsam für Liga 2. Ganvoula Sturm.

Trotzdem nur 1:1 Rückstand zur Pause. In Halbzeit 2 von Bratwurst verstärkt mit Senf auf den Siegtreffer gedrängt, aber Silvester Ganvoula zunächst frei vorm leeren Tor daneben, dann Elfmeter erstmals in der Geschichte des VfL verschossen. Umstellungen zunächst Fehlanzeige. Trotzdem anderes Spiel.

Weihnachtsfeier ohne Eier

Die Weihnachtsfeier der Fanclubs auf einen Dienstag verschenkt. Unentschieden mit zu wenig Toren erzielt. 21.000 Zuschauer sahen spannendes Spiel. Gewinn: Gering. Zugverspätungen normal. Hintergrund: Osnabrück, auch Westfalen, von Niedersachsen völkerrechtswidrig annektiert, falsche Farben verliehen wie z.B. Wismuts Aue.

Aktualisierung vom 1.12.2019: Die zweite Phase des neuen Einsatzkonzepts der Polizei erlebten VfL Fans beider Lager am Bochumer Hauptbahnhof. Osnabrücker durften nur durch den abgeteilten Tunnel links auf Bahnsteig 5, Bochumer nur rechts. Auf dem Bahnsteig liefen dann wieder alle durcheinander und freuten sich darüber, endlich wieder vereint zu sein.

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