Bayern lockt mehr Zuwanderer mit Obergrenze

Königssee: 17 Schiffe schaffen 1530 Fahrgäste auf einmal, wenns sein muss.

Königssee. (OK) Der Königssee ist ein touristischer Magnet. „Selbst wenn i net mag“, sagt Xaver. Der Andrang stieg. Jetzt steigt er von Tag zu Tag. Die meisten Besucher wollen sogar „dahoam“ bleiben, also dort, vor Ort. Aber erst einmal müssen sie hinkommen. Bloß wie?

Bisher war es sehr schwer. Klettersteige und Stiege hielten Flachlandtiroler fern. Jetzt gibt es ganz neue Möglichkeiten. Sie sind grenzenlos. Wie der Sprecher der königlich bayerischen Einwanderungsbehörde, Bulgur von Falkenstein, gegenüber Obstkurve exklusiv bestätigte, ist die Lockerung der bayerischen Obergrenze durch die von der CSU verführte Landesregierung ein voller Erfolg. (Obstkurve berichtete live) „Sie kommen, wenn’s sein muss mit dem Boot“, sagt er.

„Seitdem wir die Obergrenze von 2000 auf 1300 Meter gesenkt haben, kommen sie endlich in Scharen ins schöne Bayernland und an den Königssee“, frohlockt Bulgur. Sie haben Hunger, und sie haben Durscht. Die Bayerische Seenschiffahrtsbehörde ist für den Andrang stets gewappnet. Sie hat am Königssee 17 Boote mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von 90 Personen vorrätig. Ein Fischer versorgt die Flüchtlinge mit frischen Fischen. „Die schmecken echt lecker“, sagt Oleg aus Brunsbüttel.

Die Senkung der Obergrenze auf 1300 Meter wirkt: Flüchtlinge sind über den Berg.

Das heißt, am Königssee können täglich problemlos 13.000 Flüchtlinge in 8 Stunden aufgenommen werden. Je öfter die Boote fahren, ohne Halali, desto mehr. Die Neuankömmlinge fühlen sich gleich wohl. Die Schiffer sprechen 13 Sprachen aus fünf Ländern. „Neuerdings kommen auch Flüchtlinge aus Preußen oder sogar Österreich“, weiß Bulgur. Sie hielten es dahoam einfach nicht mehr aus, die „Saupreußen“.  In Bayern werns andere Menschen.

Der Riesenandrang ist darauf zurückzuführen, dass die Gäste wie geschmiert über die Berge kommen. „Seitdem sie nicht mehr übern Gletscher müssen, gehts einfach oanfacher“, weiß Bulgur von Falkenstein. Am Königssee finden sie Natur, Luft, Bergwasser und Würst. „Das zieht“, sagt er leise Servus und macht das Fenster zu.

Willkommener Nebeneffekt: Bisher verunglücken täglich Flüchtlinge, wenn sie über Berge kraxeln. Die Bergretter sind immer im Einsatz, fliegen teilweise mehrmals täglich in Lebensgefahr, um Gäste zu retten. Jetzt hoffen sie, dass es weniger wird, sagt Zenzi. „Manche gloam, sie hätten oan Anspruch auf Hubschraubereinsatz“. Mit dem schnöden Rettungswagen will keiner mehr ins Spital, selbst wenns in der Hofeinfahrt zusammenbrochen san.

Für jeden ist was dabei. Flüchtlinge lieben original bayerische Currywürst.

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