Bochum. (OK) Der VfL trägt nächste Saison die hässlichsten Trikots mit in der Bundesliga. Wie jetzt enthüllt wurde, wird der Immobilienkonzern Vonovia neuer Hauptsponsor. Obstkurve deckt die Hintergründe des schwer geheimen Deals auf.
Bisher hatte die Firma nur dem Stadion seinen Namen gegeben. Seit Jahren wohnen bereits einige Mieter im Ruhrstadion. Die Platzmiete beträgt 300 Euro kalt pro Sitzplatz im Monat. Schlafsäcke und Getränke dürfen mitgebracht werden, müssen aber zum Spiel raus aus dem Stadion. Im Winter wird die Rasenheizung anteilig mitbezahlt.
Obstkurve berichtete bereits vor ungefähr genau zwei Jahren: Laut Grundgesetz sollen Wohnungskonzerne vergesellschaftet werden. Der VfL wird jetzt zum ersten Fußballverein, der auch Wohnungen vermietet. Beide werden zusammen verstaatlicht. Das Berliner Bürgerbegehren macht es möglich.
Einige Wohnungen sollen in der VIP-Lounge entstehen. Die Anteile der Kommanditgesellschaft auf Aktion, die der VfL an internationale Hedgefonds, Peter Thiel sowie Bahn und Post verhökern wollte, werden jetzt an Vereinsmitglieder und Dauerkarteninhaber ausgegeben.
Hier wird erstmals Wohnen mit Fußball und Profit verknüpft. Sozialismus in Westfalen? „Zum Wohle der Allgemeinheit“, heißt es. Der Verein gehört danach dem Volk, das auch die satten Gewinne der Fußballprofis einstreicht.
Wie sich herausstellte, wollen die Jusos auch Werder Bremen verstaatlichen. Der SV Werder hatte seinen Stadionnamen – ursprünglich Weserstadium – an einen internationalen Miethai verkauft. Und zwar an „Wohninvest Holding GmbH“. Wie es heißt, soll die Firma Hedgefondshintergrund haben. Die Hütte heißt jetzt „Wohninvest Weserstadion“. Ergebnis: Abstieg.
Erste Barsche sprangen bereits vor Freude aus der Weser heraus. Sie ziehen in die Wohnungen, die auf dem Stadiongelände entstehen. Es wird vermutet, dass weitere Vereine auf den Zug aufspringen werden. Das Berliner Olympiastadion wird umbenannt in: „Wohnen-Olympiastadion“. Die Deutsche Wohnen kauft es und baut Sozialwohnungen im Stadion. Und das ist erst der Anfang. Denn Vonovia übernimmt Deutsche Wohnen, Hertha BSC und wie sie alle heißen.
Laut Verdi ist Vonovia berüchtigt für körperliche Angriffe auf Gewerkschaftlerinnen. Viele Angestellte arbeiten ohne Tarifvertrag. Zu den größten Aktionären gehört die US-Fondsgesellschaft Black Rock mit Friedrich Merz. Vonovia will die Deutsche Wohnen in Berlin kaufen mit dem Ziel: Die Verstaatlichung verhindern. Das Kartellamt hat genehmigt. Es entstehe kein Monopol, weil Vonovia schon eins hat. Deshalb entfällt auch die Grunderwerbssteuer. Die zahlt Peter Altmaier aus der Portokasse.
Auf der VfL-Seite steht Folgendes: „Vonovia bietet rund einer Million Menschen in Deutschland ein Zuhause. Vonovia besitzt rund 415.000 Wohnungen in allen attraktiven Städten und Regionen Deutschlands, Schwedens und Österreichs. Hinzu kommen rund 72.500 verwaltete Wohnungen. Dabei stellt Vonovia als modernes Dienstleistungsunternehmen die Kundenorientierung und Zufriedenheit der Mieter in den Mittelpunkt. Bezahlbares, attraktives und lebenswertes Wohnen stehen im Fokus und bilden die Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. In Kooperation mit sozialen Trägern und den Bezirken unterstützt Vonovia soziale und kulturelle Projekte, die das nachbarliche Gemeinschaftsleben bereichern. Seit 2013 ist das in Bochum ansässige Unternehmen börsennotiert, seit September 2015 im DAX 30 gelistet. In der Unternehmenszentrale in Bochum arbeiten rund 1.000 Mitarbeiter. Insgesamt beschäftigt Vonovia in Deutschland, Österreich und Schweden mehr als 10.000 Mitarbeiter.“
Und was hat der VfL davon? Kohle. Viel Kohle. Der VfL spielt nächste Saison Champions League. Und wir tragen Tricorp Workwear.