Viermal VfL in zwei klassigen Ligen

Wolfsburg. (OK) Was haben die erstklassige zweite und die zweitklassige erste Liga gemeinsam? Zweimal VfL.

Von den beiden hervorragenden Exemplaren der Zweiten Liga überzeugte sich die Redaktion vor Wochen bei der hochklassigen Partie zwischen dem filigranen VfL Bochum und den Tempofußballern des VfL Osnabrück.

Jetzt testete Obstkurve die Variante in Liga 1: VfL Wolfsburg gegen VfL Borussia Mönchengladbach. Taschentücher eingepackt, lange Unterhose an. Ab in die Skoda-Arena.

Wolfsarena mit Blick auf Nordkurve aus Obstkurve.

Wolfsburg, obwohl Autostadt, ist überwiegend grün. Praktisch alles Grün, Rasen, Stadion, Sitze, Wurst. Der VfL Wolfsburg wurde 2009 Deutscher Meister, nachdem Zwetschge Misimovic aus Bochum nach Wolfsburg gewechselt war. Heute kickt ab und zu Daniel Ginczek mit, ebenfalls vorher VfL Bochum.

Von der Ruhr an den Mittellandkanal. Die Anreise erfolgt locker mit der Bahn. Vom Hauptbahnhof Wolfsburg aus führt der Weg über eine schöne Brücke an der massiven Autostadt vorbei durch ein Wegelabyrinth direkt zum Stadion. Autostadt ist zu spüren. Rücksichtslos brausen VW-Fahrer über den Zebrastreifen, Fußgänger drunter.

Das Stadion ist modern, beide Mannschaften haben einen schönen Wellnessbereich, die Heimmannschaft hat auch warmes Wasser. 30.000 passen rein. 25.000 waren da.

Badeanstalt für Gästemannschaft unbeheizt. Modell: Per Mertesacker.

Als Grundlage dient ein frisch gebratener Wolfsbörger. Das Brötchen frisch, die Sauce lecker. Satt. Das Bier haben sich die Wölfe leider aus Schalke ausgeliehen. Trotzdem gewannen die Grünen dank eines satten Treffers durch Maxi Arnold in der Nachspielzeit.

Den kulinarischen Test bestand Wolfsbürg und gewann mit 4:0 gegen Hamburg. Ausgerechnet in Wolfsburg gab es Fisch. Fischpalette mit Sardinen, Callamaren, Rotbarsch und Lax. Da konnte Hamburg nicht gegen anstinken. Kein Wunder, dass der HSV in die 2. Liga abgestiegen ist. Wo man schon nach Wolfsburg fahren muss, um an den Fisch zu kommen. Kleines gastronomisches Manko: Der Wolfsbörger enthält kein Wolfsfleisch, sondern Rind, aber auch das isst ja sehr genießbar.

Die Rückreise mit der Bahn kalappte gut. Ein Markenzeichen der Provinz hingegen am Wolfsburger Hauptbahnhof. Hier bekommen Wolfsbürger und Gästefans schon am 18 Uhr keine Backwaren mehr. Der Bäcker im Bahnhof macht einfach zu und lässt hungrige Gäste verhungern.

Geöffnet hatte dagegen der McDonalds Marke Warteschlange DDR. Auf diesen Börger verzichtete die Redaktion problemlos. Fazit: Wolfsburg ist adrett, Wolfsbürger gastfreundlich, eine Reise wert, aber nächstes Mal gehts wieder ins schönste Stadion der Welt, das Bochumer Rührstadion. Denn das ist einfach rührend.

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