Münster/Westfalen. (OK) Einfach sagenhaft war das Gastspiel der britischen Boys im westfälischen Münster. Völlig unkritisch lässt sich sagen, ihr Zug fuhr auf Gleis 22 ein, obwohl das Wetter schlecht war. Wie immer in Münster regnete es kräftig.
Im Vorprogramm C4 Service, als Hardcorebänd angekündigt, entpuppte sich die fünfköpfige Combo als Punkband, die Motörhead praktisch ebenbürtig ist. Und das vor allem Dank Sängerin Verena, die trotz Gallensteinen auf die Zähne biss und durchhielt. Verena ist eine Frau – bei der kräftigen Stimme kaum vorstellbar. Auch der Sound war wirklich gut.
Als zweite Bänd Defekt Defekt. Ein Trio. Gitarrist und Bassist tauschten mittendrin die Instrumente. Nicht schlecht, aber nicht mit so einer röhrenden Sängerin.
Die hatten die Boys zwar auch nicht, aber dafür Sonnenbrillen, Golden Oldies, eine schicke Fahne und einige neue Songs, unter anderem vom frischen Album „Punk Rock Menopause“ (https://www.theboys.co.uk/). Schön und aktuell ist der Song „I’m a believer“. Ein Musiker stärkte sich beim Aufritt mit Hilfe eines Flachmanns, was der Stimme nicht schadete. Im Ausschank Bitburger Pils, Kaffee und im Verkauf T-Shirts, die genau so aussahen wie die Fahne auf der Bühne. Allerdings spielten sie nur ein Weihnachtslied, denn sie waren trotz Christmastime nicht als Yobs unterwegs.