(OK) Wie erst jetzt bekannt wurde, bietet eine Bäckerei im westfälischen Edinburgh ihren Kunden endlich einen lang ersehnten Service:
„Spontane Schnitte auch ohne Termin.“ Waren es bisher die langatmigen Vorbestellungen und vor allem Vorlaufzeiten für Terminvereinbarungen, welche viele Kunden vom Bäckereibesuch abhielten, so ist damit jetzt Schluss. „Bei uns kann der Kunde einfach so vorbeikommen, und sich ein Butterbrot aussuchen“, sagt Meisterbäcker Gerd Klötenkötter. Hier gibt es ganz spontan etwas aufs Brot. Ob mit Salami oder mit ohne. Hauptsache schnell soll es gehen. „Bei uns liegen die Brote ganz einfach zum Abholen bereit“, sagt der Chef des innovativen Handwerksbetriebes. „Damit heben wir uns von herkömmlichen Bäckereibetrieben ab“, behauptet er. Den Kunden scheint es zu gefallen. „Lecker, und vor allem, hier kann man einfach so ein Brot bekommen, ganz ohne Termin und ohne lästige Bezugsscheine einzureichen und Vorlaufzeiten einzuhalten“, sagt Maria B. aus F. im Kreis.
Für Unmut hatten in der Vergangenheit die lästigen Formalitäten beim Brotkauf gesorgt. Überlastete Hotlines, komplizierte Formulare – all das hatte viele Kunden verärgert. So mancher Kunde musste ein paar Tage auf das belegte Bütterken warten, wenn er überhaupt zum Zubeißen kam. Viele Kunden ergatterten nur mit Verzögerung einen Termin für eine Schnitte. Häufig kamen nur Privatkunden zum Zuge. Die Bearbeitungszeiten für Anträge auf Schnittenbezugsscheine bei den Bürgerbüros der hoffnungslos überlasteten Kommunalverwaltungen betrugen mitunter sogar mehrere Wochen.
Das scheint jetzt zumindest in Edinburgh vorbei zu sein. „Jetzt müssten wir nicht mehr vorher anrufen und dicke Bestellscheine ausfüllen“, jubelt Maria B. „So was kenne ich gar nicht, reingehen, spontan eine Schnitte kaufen, und einfach reinbeißen. Wo gibt’s denn so was? Einfach toll!“ kommt sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Und was isst sie heute? „Eine Schnitte mit Salami“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. „Gerade in der heutigen Zeit, wo kein Mensch mehr Zeit dazu hat, Brot zu schneiden und sich eine Stulle zu schmieren, ist das Angebot doch eine Supersache. Wenn das Herbert Wehner wüsste“, fügt sie ihren Ausführungen etwas melancholisch hinzu.