Sängerin bringt Publikum zum Rasen: Ausschreitungen nach Kulturgala – Flüchtlinge wollen zurück nach Syrien

Dortmund. (OK) Eine neue Generation von Rasern suchte jetzt die östliche Dortmunder Innenstadt (Westfalen) heim. Im Anschluss an eine russische Konzertveranstaltung in einem Konzerthaus rasten Männer und Frauen in Galakleidung auf dem Ostwall. Manche würden sogar sagen, rasten über den legendären Ostwall.
Verängstigte Anwohner und Passanten alarmierten die Polizei. Erna H. aus D. am Rhein: „Wir wollten nur den Gröwaz sehen, und dann das.“ Etwa 13 bis 57 SMs (Sylt Mantas) und Porsche Calibrolets (Bild) rasten stundenlang über den Ostwall, kreuz und quer, hin und her. Einige Fahrer benutzten die Bäume des Mittelstreifens als Slalomstangen. Bedrohlich wirkten die schwarzen Fahrzeuge mit breiten Reifen insbesondere auf syrische Flüchtlinge, die auf dem Mittelstreifen am Ostwall in Zelten untergebracht sind. „Wir kommen aus Aleppo, sind so eben mit dem Leben davon gekommen. Ich dachte das mit Granaten und Raketen sei das Schlimmste was ich je erlebt habe, aber die Kämpfe in Syrien sind noch gar nichts gegen das hier“, sagte Hüseyn K. aus Aleppo.

Raser

Dieses Fahrzeug blieb allein am Tatort zurück.

Die Kommunalpolizei ermittelt, aber keiner der Fahrer konnte bisher identifiziert werden. Ein Polizeisprecher: „Die Kraftfahrzeuge waren alle schwarz, da fällt die Identifizierung schwer.“ Einzig ein Porsche-Calibrolet (Bild) blieb am Tatort zurück – der Sprit war alle.
Hüseyn K.: „Als ich gerade aus dem Zelt kroch, um nachzusehen war los war, war es plötzlich weg“, sagt er. Es hing über einem schwarzen Geländewagen, der in Richtung Fußgängerzone davon raste. „Wir haben den weiten Weg nach Deutschland geschafft, meine Familie und ich. Jetzt habe ich alles verloren.“ Seine beiden Töchter und seine Frau wurden schwer verletzt. „Jetzt gehen wir zurück nach Syrien“, sagt er. „Da habe ich wenigstens Ruhe.“ Seine Familie wird in einem Krankenhaus in Damaskus operiert.

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