Perle Westfalens gewinnt souveränes Spiel

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Die Perle….

Bochum. (OK) „Oh when the Spurs go marchin in“ spielte die Kapelle im Regionalexpress auf dem Hinweg. Superstimmung war damit garantiert.

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Die Mannschaft revanchierte sich in Hälfte 1 gekonnt für die 0:3 Schlappe von Kaiserslautern, wo der VfL die letzten 18 Jahre nie verloren hatte. Sogar gegen 12 Heidenheimer, denn der Schirif pfiff wie der Betreuer von Heidenheim. Nur in einer Szene nicht, und die führte zum Elfmeter. Verdientermaßen 2:0. Vor 18.700 Zuschauern hatte Peniel Mlapa den VfL zuvor souverän aus spitzem Winkel in Führung geschossen. Wie einst Lothar Emmerich.

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Souverän war auch die Leistung des VfL in Hälfte 2. Damit es nicht langweilig wurde, schossen die Bochumer den Gegentreffer lieber selbst. Eigentlich also 3:0. Danach verwaltete die Bochumer Elf souverän das gerechte Resultat.

Apfelschorle? „Wir sind nicht zuständig“

Nicht souverän waren einzig allein die Leistungen der trägen Servicekräfte an den Versorgungsbuden von Aramarks: Während des Spiels im Stadion geht der Papa zur Getränkebude. Keine Schlange. Er kann sofort zur Theke durchmarschieren, steht da mutterseelenallein und bestellt frohgemut eine Apfelschorle. Hinter der Theke lümmeln sich drei Servicekräfte um den Zapfhahn herum. Ein vierter dreht lustlos die Brühwürste auf dem Elektrogrill herum. Einer der anderen drei an der Getränketheke bequemt sich nach einer Minute langen Überlegens tatsächlich zu einer Antwort: „Ja, vielleicht kommt gleich einer vorbei.“

Der Vater fassungslos. Nichts zu tun und keiner da, er bestellt eine Apfelschorle, und trotzdem soll er noch warten bis einer kommt. Bis wer kommt? Vielleicht muss er vorher noch einen Antrag stellen. Die Servicekräfte wurden scheinbar bei einer Behörde ausgebildet. Drei zuständig fürs Bier. Einer für die Wurst. Und die Apfelschorle hat Pause. Und das war keine Ausnahme.

Skandal am Würstchenstand

Ganz ähnlich am Würstchenzelt vorm Stadion. Mit Holzkohlengrill immerhin. Ein treuer Fan geht zur Bruchbude. Stellt sich hin und sagt: „Eine Bratwurst bitte“. Eine Servicekraft antwortet: „Zwei Euro 80.“ Also Preiserhöhung. Der Kunde zahlt und wartet. Nichts passiert. Der Kassierer steht rum. Der Kunde glaubte, er würde demnächst eine Wurst bekommen. Links von ihm bildet sich eine zweite Schlange. Einer sagt: „Eine Wurst bitte.“ Die dort verwesende Servicekraft antwortet: „Da musst Du erst da drüben bezahlen.“ Also rechts wo der erste Kunde steht. Der hört das Gespräch und sagt: „Ich habe schon bezahlt, kriege ich vielleicht eine Wurst?“ Sagt seine Servicekraft: „Die Wurst gibts drüben.“ Aha. Bezahlt wird hier, Wurst gibts da. Der Kunde muss dafür um die Bude rumlaufen. Die verwesenden Servicekräfte bewegen sich keinen Meter. Sprechen können die meisten auch nicht. Nicht, dass der Kassierer etwa seinem Kollegen, der ungefähr einen Meter entfernt steht, sagt, dass der Kunde eine Wurst bekommt. Nein. Er hätte beim Kassierer warten können, bis er und die Wurst schwarz wird. Der Wurstverteiler bekommt natürlich auch nichts mit.

Hungrigen Fans wird klar, wie hier der Hase läuft: Rechts bezahlen, links die Wurst abholen. Aber das sagt einem natürlich keiner. Normalerweise würde der Kassierer kassieren und dem Verteiler sagen wer die Wurst bekommt. Oder der Verteiler beachten, wer bezahlt hat. Nichts da. Obstkurve weiß nicht, ob sie einfach als Niedriglöhner keinen Bock haben oder kommunikationsgestört sind. Auf jeden Fall werden sie bald durch Roboter ersetzt. Bis dahin, 2. Liga, zweitklassiger Service. Auf jeden Fall Slapstick.

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Blauweißer Himmel über dem Ruhrgebiet.

Hauptsache drei Punkte

P.S.: Der RE der Bahn nach dem Spiel platzt aus allen Nähten, ist hoffnungslos überfüllt. Leute kommen nicht mehr rein und nicht mehr raus, eine Tür kaputt. Nur der 1. Klasse Wagen ist leer. Oben und unten. Die Leute drängen auf den Gängen. Einer will aufs Dach klettern. Die Schaffnerin lächelt und gibt die 1. Klasse nicht frei. Wenn irgendetwas passiert, der Zug bremsen muss, gibt es Tote. Egal. Hauptsache keiner von den 2.-Klasse-Banausen sitzt in der 1. Klasse. 3.-Welt-Deutschland am Sonntag.

Doch die 1. Klasse-Lappen haben nur Klettverschluss. Dann bricht die Revolution aus. Junge Leute reißen die Lappen ab. Fahrgäste stürmen den Wagen. Das Ende der 1. Klasse.

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Ein guter Beitrag aus Heidenheim.

 

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