Rheinsberg. (OK) Nachdem im ersten Teil der Obstwasserwanderungen durch die Mark Brandenburg ein kleiner Überblick über Rheinsberg und Fürstenberg gegeben wurde, beschäftigt sich die zweite Folge genauer mit den Vorzügen der keramischen Stadt Rheinsberg. Mit dem Ort also, durch den das Kronprinzenpils fließt. (Grafik)
Hier locken nicht nur das Wasser und die Schönheit der Natur, sondern auch innovative Ideen der Stadt und seiner Bürger. Insbesondere hat der Rheinsberger einen Sinn für Humor und überzeugt Gäste durch satirische Angebote.
Touristen werden zur Tourist Info ins Rathaus geschickt. Wo sich aber keine Tourist Info befindet. Kein Problem. (Fotos)
Bedürftige werden geradeaus zum See geschickt. Um den Weg zur Keramik zu finden, müssen sie allerdings noch ein Stück nach rechts gehen. (Foto) Auch kein Problem. So lernen Gäste die Stadt eben noch ein Stück besser kennen. Die Idee hätte von Kurt Tucholsky stammen können.
Kein Wunder dass das ehemalige KKW in Rheinsberg auch eine eigene Tanzgruppe hatte. Da Rheinsberg eine Weltstadt der Keramik ist, wurde das Jubiläum der KKW-Tanzgruppe keramisch verewigt. (Foto)
Und, was noch besser ist, man kann zum Schloss auch rudern (siehe Foto). Die meisten fahren allerdings mit Motorbooten, damit sie auf hoher See noch während der Fahrt aufs Smartphone glotzen können, was beim Rudern mit zwei Armen schwer fällt.
Einfallsreich ist auch die Fassadengestaltung am historischen Ratskeller: vorne antik, hinten Platte. Ein Dokument der Baugeschichte.
Das Schloss ist vorne und hinten barock. Und das Tucholsky-Museum ist drin, dessen Besuch sich genau so lohnt wie der Besuch der wunderschönen Stadt zwischen den Seen rundherum.
Mit gutem Beispiel geht Rheinsberg bei der Unterbringung von Flüchtlingen voran. Hier werden Zuwanderer nicht in Zeltstädten, Turnhallen oder unter freiem Himmel untergebracht. Rheinsberg bietet den Flüchtlingen ganz normale Wohnungen an. Bisher 10 für 60 Menschen. Wenn noch mehr Flüchtlinge kommen, ist das für Rheinsberg kein Problem. „Wohnungen haben wir ja“, sagt der Bürgermeister.
Gute Ideen zeichnen Rheinsberg aus. Kein Wunder, dass sich schon der Alte Fritz hier wohlfühlte. Er und seine Genossen nahmen damals beispielsweise Hugenotten auf. Slawen lebten hier sowieso. Rheinsberg ist gastfreundlich. Und hat Humor. Deshalb gibt es auch ein skandinavisches Restaurant.
In der nächsten Folge: Wasserstadt Fürstenberg.