Männer mit Bärten schwitzen bei Flogging Molly

Osnabrück. (OK) Die US-irische Folkpunkband Flogging Molly spielte im ausverkauften Hyde-Park in Osnabrück und es war voll, sehr voll Aber die Stimmung war gut, die Besucher schwitzten. Ein Lob geht an dieser Stelle an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Theke im hinteren Bereich, die es trotz des Riesenandrangs schafften, Bestellungen in drei Sekunden zu bearbeiten und die Besucher mit kalten Getränken zu versorgen. Bravo, eine Meisterleistung.

Flogging Molly im Hydepark: Mit Beleuchtung phasenweise dunkel

Insbesondere die Tänzer im vorderen Bereich der Bühne schwitzten sehr, wie verblüffte andere Konzertbesucher feststellen konnten. Sie bemerkten auch, dass 99 Prozent der Tänzer an der Bühne Hipsterbärte hatten. Mal mit, mal ohne Tunnel. Mal mit, mal ohne T-Shirt. Ein Gast vermutete, dass die neue Suppkultur sich aus nahe liegenden Gründen Hipsterbärte wachsen lässt. Die Lebensmittelpreise steigen, oder ist es wegen der Hitze?

Der Hyde-Park ist ein Schuppen weit außerhalb des Stadtzentrums, an der Peripherie, nahe an einem Gewerbegebiet Hollage, mitten neben einem Wald. Mit dem Bus braucht man 23 Minuten ab Hauptbahnhof Osnabrück. Aber nach 22 Uhr fährt kam noch ein Bus zurück, genaugesagt um 23 Uhr 27, aber dann fahren kaum noch Züge zum Herzen Europas, ins Ruhrgebiet.

Deshalb fahren die meisten Besucher mit dem Auto und parken alles zu. Wälder, Wiesen und sogar Parkplätze. Andere kommen mit dem Taxi oder mit Stöckelschuhen.

Bei Regen gibt es draußen während der Warteizeit auf den Einlass keine Möglichkeit zum Unterstellen. Ein Vorteil beim Hydepark Osnabrück ist, dass es hier absolut nichts gibt, kein Cafe, keine Kneipe, noch nicht mal ein Wartehäuschen an der Bushaltestelle. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Bude rappelvoll. Der Sänger der Idiots hätte gesagt: „Ballerbude.“

Flogging Molly hatte eine Band im Vorprogramm: Val Hennessy aus Berlin. Der Sound war absoluter Brei. Es ballerte und vibrierte. Viele Besucher hatten den Eindruck, der Mann am Mischpult müsse einen Gehörschaden haben. Oder lag es an der Bänd? Der Sänger brüllte herum. Jedenfalls hatte diese  Vorgruppe deutsche Texte. Ihr Schlagzeuger fiel dadurch auf, dass er öfter nicht an seinem Instrument saß, sondern auf der Bühne herumturnte. Wir waren froh, als es zu Ende war.

Ganz anders bei Flogging Molly. Hier stellte die Anlage unter Beweis, dass der Sound viel besser ging als bei der Vorgruppe, die musikalisch nicht so ganz zu Flogging Molly passt. Flogging Molly war zu schnell zu Ende.

Alles in allem ein bemerkenswerter Abend in Niedersachsen. Nach dem Konzert folgte die Rabenschwarze Nacht, auch rappelvoll.

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