Dresden. (OK) Nu. Der Weg nach Sachsen ist weit, aber lang und beschwerlich. Rentner, die „Guten Morgen“ sagen können, blockieren den Gang mit ihren Koffern. Trotzdem dauert die Zugfahrt ungefähr genau sechs Stunden. Im Rahmen der Reisen nach Obstdeutschland nahm die Redaktion die lange Reise auf sich, um das öbstlichste der öbstlichen Bundesländer zu erkunden.
Der Dresdner Hauptbahnhof steht da, wo er hingehört, aber die Bahn nach Heidenau hat schon 15 Minuten Verspätung wegen eines Personenschadens.
Kein Wunder, dass Reisende sauer sind und aggressiv werden. Dadurch gab es noch mehr Verspätungen.
Also Dresden-Neustadt anstatt Heidenau. In der Neustadt ist es gefährlich. Studenten stellen ihre leeren Bierflaschen auf die Fensterbank im 2. Stock. Um das Viertel machen wir einen großen Bogen. Fahren lieber zum Schloss Albrechtsberg. Albrecht musste erst den Berg bauen, bevor er das Schloss draufstellen konnte.
Unterhalb fließt die Elbe:
Nicht weit davon entfernt steht der saloppe Biergarten. In dem Biergarten tanzen cowboybehütete Frauentanzgruppen aus Radebeul, obwohl Karl May doch Indianerfän war.
Ganz in der Nähe werden Hostien gebacken.
Es ist sehr hell in Dresden, mit einem Stich ins Tudor.
Dem Elbflorenz wurde jetzt das Weltkulturerbe verliehen, wegen der schönen Brücke, die der Freistaat über die Elbe gebaut hat.
Direkt daneben eine Mauer mit künstlicher Begrünung.
Nur der Stasiknast mit Bezirksverwaltung war nicht zu finden.
Der Stasiknast stand nicht hinter der Mauer, sondern war weg. Nicht einmal die Bezirksverwaltung stand hinter der Mauer.
Da hatte einer saubergemacht mit Leuna Blank. Roberto Blanko hatte es stehen lassen.
Da war es richtig sauber. Und dann kam noch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und seine „Neger“ mit Roberto Blanco vorbei, und zwar im U-Boot.
Trotzdem war es sehr hell in Dresden.
Und es gibt Plakate auf Verkehrsschildern. Fazit: Sachsen ist sein Panorama wert. Was irritierte, waren einzig die vielen Mauern.