Frankfurt/Main. (OK) Obstkurve sucht seine Wohnung. Letztens hat die Redaktion Goethes Verbindungen zur Weimarer Unterwelt aufgedeckt. Heute Frankfurt. Zweite Etappe der Goetheprüfung.
Ergebnis: Johann Wolfgang treibt sein Unwesen nicht nur im Thüringer Wald, sondern er isst auch Thüringer Rostbratwurst. Goethe ist eben überall, nicht nur in Weimar. Wovon sich das Team jetzt in Frankfurt am Main überzeugen konnte.
Dort treibt alles in grüner Sauce: Thüringer Würschtel und Äppelwoi. Aber und Tanzgruppen junger Mädchen tanzen den Johann Wolfgang Goethe. Er hat die Kontrolle über das Böse und die Börse übernommen.
Die Fahrt führte mit der Bahn über Frankfurt seinen Flughafen bis in die Mainmetropole. Hin waren die Beine eiskalt gefroren durch den neuen Schockfroster von Siemens im ICE 3. Bei Ankunft ist man trotz Verspätung gefühlte 12 Minuten jünger als vor der Abfahrt.
Die Rückfahrt führte das Team zunächst über „die Perle des Ruhrgebiets“, wie der Schaffner sagte. Also Bochum. Aber dann auch über das Kalkutta von Westfalen: Dortmund. Samstag um 21.23 Uhr. „Willkommen“ bei der Deutschen Bahn hieß es. Der RE 13. 57 Uhr Richtung Brilon Wald fuhr ab Hauptbahnhof planmäßig über „Signal Iduna Park“. Das hätte nicht passieren dürfen.
Dort stürmten Tausende Zuschauer den bereits voll besetzten Zug. Schreie, Prügel, Polizeieinsatz, 45 Minuten Verspätung. Dritte Welt Deutschland.
Gut. BVB hat gegen Bayern gewonnen. Wie aber kann ein solcher Verein ein Stadion für 81.000 bauen ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie die Leute wieder nach Hause kommen sollen? In zwei Regionalbähnchen mit jeweils einem Wagen?
Bei jedem BVB-Heimspiel dasselbe Bild. Jagdszenen an der falsch benannten Haltestelle. Die Massen drängen in die Züge nach Iserlohn, Soest, Brilon-Wald. Andere Leute wollen aber auch nach Hause. Kaum eine Chance. Schwerverletzte, Panik im Zug. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es Tote gibt.
Wenn der Zug zum Bersten voll ist, versuchen die Ausgesperrten, sich den Weg in den Zug frei zu prügeln. Die drin wollen nach Hause und die Tür zu machen. Hauen drauf. Ergebnis: Der Zug fährt nicht. Polizeieinsatz, Schwerverletzte. Wunderbar.
Fazit: Wenn der bettelarme Verein nicht dafür sorgen kann, dass seine Fans und andere Reisenden an Spieltagen sicher nach Hause kommen können, dann sollte die Hütte dicht gemacht werden. Kein Heimspiel mehr, so lange nicht ausreichend viele und große Züge nach dem Spiel dafür sorgen, dass die Menschen menschenwürdig nach Hause kommen. Das kann die BVB-Bahn nicht gewährleisten.
Warum lassen sie die Züge abends nicht wie sonst auch an der Stadion-Haltestelle einfach durchfahren? Dafür doppelt so viele Sonderzüge?
Johann Wolfgang sagt: Fährste mit der Bahn, kommste manchmal sogar an.