Glühwein sorgt für Union City Blues

Die Freude der Zuschauer vorm verwandelten Elfmeter im Ruhrstadion.

Bochum. (OK) Das gegen die Wolfsbürger erstmals getestete Erfolgsrapzept funktionierte auch gegen die Unioner aus der Köpenicker Försterei. Der Glühwein – dieses Mal wirklich Glühwein – vor Spielbeginn verzehrt, bescherte dem VfL und allen Gutgesinnten ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Diesmal sogar ein 3:0, drei Punkte und Feierlaune im ganzen Ruhrgebiet.

Dabei war die Anreise beschwerlich. Mit dem Bus nach Kamen zu einem RE nach Westen, der um 13.15 noch angeblich fuhr, aber um 13.53 Uhr in Kamen tatsächlich ausfiel. Dafür kam ein RRRX nach Köln mit 15 Minuten Verspätung pünktlich vor Abfahrt des ausgefallenen Zuges um 13.53 Uhr.

Eine ganze Stadt in blauweißer Kluft.

Einzig die Türen schlossen nicht mehr richtig, weil viele Fahrgäste einfach nicht mehr in den wie sonst nur in Indien völlig überfüllten, aber schön modernen Zug passten. Grund für die Überfüllung war nicht das grandiose Fußballspiel zwischen dem sagenhaften VfL und den fröhlichen Köpenickern, sondern der Mittelaltermarkt im Dortmunder Fredenbaum. Im ganzen Zug tummelten Hunderte von Verkleideten, geschminkt und mit Hüten aus der Renaissance, die zu jung fürs echte Mittelalter sind. Vielleicht hatten sie sich vertan. In Dortmund stiegen sie zum Glück aus, sodass alle Bochumer die letzten zehn Minuten der fantastischen Bahnfahrt sitzen konnten.

Die summierte Verspätung reichte einfach nicht, um zu spät zum Anpfiff im Stadion zu sein. Da hat der Bahnvorstand seine Rechnung aber ohne den Lokführer gemacht. Er fuhr, ob alle reinpassten oder nicht. Es passten nicht. Hauptsache die Bochumer waren drin. Das Mittelalter ist eh schon lange vorbei.

Fanfreundschaft mit König Ludwig am Rasenried.

Nach dem wie immer gemütlichen Fußmarsch die Castroper hinauf zum Fußballtempel an der Ruhr, wartete schon das begehrte Heißgetränk an der Theke. Die Mannschaft lieferte ein Bombenspiel ab, was eigentlich an einer überragenden Leistung der gesamten 18 mit Trainer und Publikum lag. Insbesondere ein Abwehrspieler so souverän, dass wir seinen Namen lieber verschweigen, damit er noch möglichst lange in Bochum bleibt. Er gewinnt alle Zweikämpfe, ist diese Saison der beste Abwehrspieler der ganzen gesamten Bundesliga.

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Nach dem Spiel ausnahmsweise mal Treffpunkt am sagenumwobenen Ottokar Wüst-Denkmal, von dem viele erstmals überhaupt erfuhren, geschweige denn, wo es sich befindet. (Bild)

Hier ist es: Beliebter Treffpunkt nach Spielende: das Ottokar Wüste Denkmal. R.i.p. 2011.

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