Fußball sucht den Geist von 1848

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Bochum. (OK) Die Mannschaft gewann die ersten fünf Saisonspiele, stand einsam und alleine an der Spitze. Geplagte Fans rieben sich verwundert die Augen. Sollten ihre kühnsten Träume wahr werden? Würde die Mannschaft aufsteigen? Das Prinzip Hoffnung war wieder erwacht.

Doch es folgte die Ernüchterung. Das übliche auf- und ab. Überlegen geführte Spiele wurden nicht gewonnen, manche sogar verloren. Die Mannschaft hatte die überragende 1:1 Philosophie des Ex-Träners Popel Peter verinnerlicht. Schiedsrichter trafen Fehlentscheidungen. Auch im Pokal gegen die Bayern, wo im Kinderblock deutlich wurde, dass das Ruhrstadion restaurierungsbedürftig ist.

Ab und an wurde ein Spiel gewonnen, viele Spiele nicht verloren und dann der Weckruf der Trainers Gertjan Verbeek. Nach dem 4:1 gegen FSV Frankfurt war er bitterlich enttäuscht über die geringe Wertschätzung seiner erfolgreichen Arbeit. Nur 13.300 Leid geprüfte Zuschauer. Gegen FSV Frankfurt. Es folgte die Niederlage beim FC St. Pauli. Tausend Chancen wurden versiebt. Genau so gegen den KSC. 1:1 (wow!). Das Wunschergebnis? 10.000 Mitglieder werden angestrebt, aber dann soll Grönemeyer kommen? Der vorgezogene Saisonrückblick zeigt: Die Leute haben genug von den Ausreden, von den herben Enttäuschungen. Eine Mannschaft, die Freiburg zwei Mal schlägt, gegen Nürnberg eine positive Bilanz hat, kann aufsteigen. Was ist, wenn sie’s nicht schafft?

Die Anstoßzeiten sind eine Frechheit. Der Fußball ist schon lange ausverkauft. Beim Rehasport sagte ein ehemaliger Besucher des Westfalenstadions: „Ich habe meine Dauerkarte schon lange abgegeben, will den Millionären nicht ihre Autos finanzieren.“ Recht hat er. Eigentlich sollten die Fäns die ausverkauften Vereine boykottieren und die Amateurvereine nebenan unterstützen. Signal Iduna Park, Veltlin Arena, Revier Bauern Stadium, buääh. Wer braucht schon ein Sky-Abo?

Noch fällt der Abschied schwer, aber nächste Saison geht der Ausverkauf weiter, spielt die 1. Liga montags, und alles nur, damit Lionel Messi ein paar Euro verdienen kann, die er dann in Panama versteckt. Kein Problem, er ist schließlich Argentinier und will nur keine Steuern zahlen von dem Geld, was seine dullen Fans ins Stadion tragen. Britische Fans machen es vor: Die Stadien der so genannten „Premier League“ sind inhaltsleer, nur noch Sitzplätze, der Eintritt unbezahlbar, keine Stimmung. Die 1. Liga im „Mutterland“ des Fußballs nur noch ein Abklatsch der großen Tradition. Fans gehen jetzt in die 7. Liga zu Dulwich Hamlet. Das ist Fußball. Warum nicht Kreisliga A?

 

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