VfL: 3 Punkte statt Kühe

Bochum. (OK) Das Revierpokalderby sollte anknüpfen an die gewonnene Fehde von 1387. Die Dortmunder hatten Bochumer Kühe geklaut. Bochum und Fröndenberg umzingelten Dortmund und holten die Kühe zurück.

Bochumer Ultras luden zum „Fanmarsch“ vom Kuhhirten zum Ruhrstadion. Der Kuhhirte erinnert symbolisch an die gewonnene Schlacht. Doch das ging schief. Abmarschzeit war 17 Uhr. Aber dann hatten Obercapos verschlafen. Der Start verzögerte sich bis gegen 19.15 Uhr.

Inzwischen waren nämlich die Dortmunder Biena Majas am Bochumer Hauptbahnhof angekommen, während die Bochumer noch am Kuhhirten rumlungerten und froren. Die Dortmunder hatten 18.30 Uhr als Fanabarschzeit am Bochum Hauptbahnhof abgemacht. Die Polizei regelte, dass die Dortmunder als Erste gehen durften, weil die Vorstandsvorsitzenden der Bochumer „Ultras“ noch nicht da waren. Ohne den Feldwebel konnten sie nicht losmarschieren. Nur der Feldwebel kennt den Weg. So begann das Pokalderby mit dem ersten Desaster.

Hier der Fanarsch, der erst gegen 19.45 Uhr 30 am Ruhrstadion eintraf.

Das zweite Desaster waren Schiri Ron Robert Stieler und der Linienkollege an der Haupttribüne sowie der VAR. Der BVB überraschte mit einer äußerst rüpelhaften Spielweise. Würgegriffe, Ellbogenchecks, minutenlanges Festhalten, alles ungeahndet. Berührte dagegen ein Bochumer einen Dortmunder Spieler, bekam Schwarzgelb sofort Freistoß. Die Krönung war das Handballdribbling eines Dortmunders im eigenen Strafraum in Hälfte 1. Natürlich kein Elfer.

In der 2. Hälfte gab es dann einen verdienten Elfer für den VfL. An sich zwar eine glasklare Entscheidung. Tatsächlich aber eine Korrosionsentscheidung, weil Tumulte bei einer weiteren Fehlentscheidung befürchtet wurden.

Das Derby brachte viele unliebsame Begleiterscheinungen mit sich. Schwarzgelbe Pyrotechnik, Polenböller, Rauchbomben. Rüpel auf dem Rasen. An sich wäre ein Abbruch nach 5 Minuten und 3:0 Spielwertung für den VfL nötig gewesen. Rüpel auch auf den Tribünen.

Die Beleuchtung funktionierte einwandfrei beim 157. Ruhrderby.

Selbst in den kultivierten H1 Block konnten sich BVB-Fans einschleichen. Darunter einige Drogenkonsumenten. Schlechtes Benehmen, Senf und Bier auf Sitzen, unqualifizierte Kommentare. Hier hat das Aufsichtspersonal versagt. Eigentlich sollten feindliche Fäns wieder nach Hause geschickt werden. BVB-Fankluft war in ordentlichen VfL-Blocks verboten. Auch das ging daneben. Dank der zivilisierten Bochumer konnten sie heile wieder nach Hause fahren.

Bleibt noch festzustellen, dass es natürlich keine vegetarische Bratwurst gab.

Dieses Mal haben die Dortmunder das Pokalviertelfinale geklaut. Bochumer freuen sich auf die Revanche in der Bundesliga, denn da wollen sie wie immer gewinnen, wie alle Heimspiele, und ohne Fanarschdesaster. Drei Punkte sollen nach Bochum zurückkehren, wie 1387.

 

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