Clerveaux. (OKL) Clerveaux liegt hoch im Norden des wunderschönen Nachbarlandes Luxemburg mit sehr hohen Immobilienpreisen. Der Ort ist berühmt für seine Schönheit, seine Sehenswürdigkeiten und seine Kultur.
Etwa die Fotosammlung „The Family of Man“, die im Schloss des Ortes untergebracht ist, der mit Spitznamen auch Clerf heißt. Der Marco Polo-Luxemburg-Reiseführer preist als eine Hauptattraktion des in den Ardennen gelegenen Städtchens die Burg, „wo im Hof ein alter Panzer der US Army Wache hält: eine Erinnerung daran, dass das bis dahin gut erhaltene Gemäuser aus dem 12 Jahrhundert bei der Ardennenoffensive 1944, dem letzten Gegenschlag der deutschen Truppen, in Brand geschossen wurde, ehe US-amerikanische Panzer Clerveaux und das ganze Land befreiten“.
Hier wie auch an anderen Stellen wird deutlich, wie sehr sich die Luxemburger darüber freuten, dass die Amerikaner sie von den deutschen Nazis befreiten. Und das wird ausgiebig gewürdigt und gefeiert. Nachdem wir uns kurz eingelebt hatten, auf dem Parkplatz des Küchenchefs parken durften und wegen eines technischen Problems eine Suite anstatt des gebuchten Doppelzimmers erhielten, natürlich für den gebuchten Preis, abzüglich Umzugsrabatt, kraxelten wir den Burgberg hinauf, um den hässlichen, aber historisch wichtigen Panzer zu betrachten.
Bilderstadt
Doch dann die Überraschung: Der Panzer ist weg, und zwar zur Renovierung. Macht aber nichts, denn Clerveaux hat noch viel mehr zu bieten als Panzer und Raketen: Schöne Landschaft, einen Bahnhof mit kostenlosem ÖPNV, eine Abtei, Wanderwege, eine kleine Fußgängerzone, die Bäckerei Luss und Schluss, diverse Lokale und vor allem das sagenhafte Konschthaus Op der Gare. Hier trifft man nette Menschen, die tolle Kunst produzieren: Pop Art, Collagen, Fotomontagen. Es gibt kühle Getränke, Gastfreundschaft und gute Musik.
Und nicht zuletzt die Fotoausstellung “ The Family of Man“. Sie wurde aus dem New Yorker Museum of Modern Art nach Clerveaux gebracht. Sie gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist wirklich sehr beeindruckend, wovon sich die Redaktion vor Ort überzeugt hat.
Der Vorteil Luxemburgs ist die Viersprachigkeit: Man spricht Englisch, Französisch, Deutsch und nicht zuletzt das kultige Letzeburgisch. So gibt es beispielsweise Truite anstatt nur eine Forelle oder das französische Huile Spicy Piz zur leckeren Pizza. Das spart ordentlich Tabasco.