Geheimnisse eines Berliner Friedhofs

Berlin. (OK) Es ist ein idyllischer Platz mitten am Rand von Schöneberg. Von Mauern umsäumt, von Bäumen begrünt und mit Bänken ausgestattet. Er versprüht eine angenehme Atmosphäre.

Der Friedhof hütet ein Geheimnis. Obstkurve ist ihm auf der Spur. Wenn man da ist, ist man schon mittendrin. Auf dem Friedhof. Das Geheimnis ist dagegen nicht so leicht zu knacken.

Auch wenn der Friedhof schon gefunden ist. Am Anfang steht immer die Recherche. Die Redaktion ist in die geheimen Kirchenarchive eingedrungen und hat bislang unbekannte Dokumente aufgestöbert, die das Recherchenetzwerk von Obstkurve, Hässlicher Schundfunk und Redkappe jetzt erstmals veröffentlichen.

Ein paar Koffer in Berlin? Eins der großen Geheimnisse des Friedhofs an der Monumentenstraße. Obstkurve weiß bescheid.

Wie interne Ovale verraten, wurde der Friedhof nach der Revolution von 1848 eingeweiht. Heute gehört er den Zwölf Aposteln der Gemeinde. Der Friedhof besteht aus prachtvollen Wandgräbern, großzügigen Maosoleen und Familiengruften für 12 Generationen. So etwas gibt es sonst nur noch in Buenos Aires, oder in Berlin.

Hier nur eins von vielen Maosoleen.

Alle bedeutenden Musiker, Künstler und Wissenschaftler, erfolgreiche Unternehmer, Politiker haben hier eine Ruhestätte gefunden. Aber keiner kann sich sicher sein, dass es die letzte Ruhestätte ist.

Die Gebrüder Grimm erzählten hier ihre ersten Märchen. Es dauerte so lange, dass sie hier beerdigt wurden. Rio Reiser ist dabei. Auch Klaus Graf Stauffenberg, seine Kumpels,  Graziano „Rocky“ Rocchigiani, um nur einige Promis zu nennen. Tom Cruise ist dagegen nicht dabei, aber war vielleicht mal da.

Segelschüler unter dem Decknamen „SS“ sollten das Grab schänden, aber ob es dazu kam?

Angela Merkel erhält keinen Platz, weil sie als Chefin der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (kurz „Bima“) Zentrausende Wohnungen mit erschwinglichen Mieten im Umfeld des Friedhofs an Ausbeuter, Miethaie und Immobilienspekulanten verhökert hat. Die Gebrüder Grimm würden sich im Grabe umdrehen.

Die Gebrüder Grimm sind schon lange hier, wenn sie nicht gestorben wären. Merkel darf nicht.

Der Friedhof bietet bei schönem Wetter die Möglichkeit, auf einer der komfortablen Bänke zu verweilen, zu meditieren und zu lesen. Oder Eis essen. Aber nicht im Friedhofscafé. Das verströmt den Muff von 1000 Jahren. Die Redaktion bevorzugt frische Berliner Luft. Und die gibt es reichlich.

Der schöne Friedhof geriet in Gefahr, als eine Bande von Banausen hier eine neue Trabantenstadt namens Germania bauen wollte. Zum Glück sind sie nicht fertig geworden.

Gerüchten zufolge sollte die Gruppe Stauffenberg hier nach der Bestattung von einer Wandergruppe namens „Schöner Saufen“ (kurz: „SS“) wieder ausgebuddelt, in den Wedding gebracht, dort verkokelt und dann auf de Obersalzberg in Bayern verstreut werden. Wie Obstkurve in den bisher geheimgehaltenen Dokumenten jetzt erstmals herausgefunden hat, war die Saufbande jedoch gescheitert.

Stattdessen saßen sie in der Kaserne in Lichterfelde und versoffen den ganzen Schnaps, der für die Einweihung von „Germania“ im Kasino aufgestapelt worden war. Als ihr Chef, FH, davon erfuhr, sagte er alles ab und ließ die Stadt in Schutt und Asche legen. Mit der Asche wollte er die sauren Wiesen auf seinem Obersalzberg düngen, aber auch das hat er restlos versaut.

Das Eingangsportal des Friedhofs heute: Die Kommunalpolizei sorgt dafür, dass keine Mumien gestohlen werden. Banausen müssen draußen bleiben.

 

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