Magdeburg. (OK) Sid Vicious ist auferstanden. Der junge Künstler spielte jetzt mit den Männern von der B-Elf der Sex Pistols im Magdeburger Felsendom.
Das Konzert ist das Ergebnis einer Kooperation der Stadt Magdeburg mit dem Enthüllungskünstler Jesus Christo. Er hatte letzte Woche das Baugerüst um den Felsendom abgerissen. Jetzt ist der Dom nackt und unverpackt. „Das Ergebnis musste gefeiert werden“, sagte der Künstler.
Zur Feier des Tages lud er die Kult-Bänd ein. Für den Gig stand Sid Vicious extra von den Toten auf. Mit von der Partie waren Posträuber Ronnie Biggs (auch auferstanden) und der britische Schauspieler Jim Jetter. Er verdankt seinen Namen der Tatsache, dass er dauernd mit einem Düsenjet zwischen Rio de Janeiro und Macclesfield (Midlands) hin und her jettete.
Die Wahl fiel auf Sid Vicious, weil er zu Lebzeiten mit einem Zitat die Friedensbewegung inspiriert hatte: „Die Welt ist erst dann in Ordnung, wenn es keine Weißen oder Schwarzen mehr gibt, sondern nur noch Menschen.“ Später geriet er in die Finger der New Yorker Heroine Nancy Spungen. Sie hängte Sid an die Nadel und zog ihm Hakenkreuz T-Shirts an, wenn er voll benebelt war. Die Shirts hatte sie aus New York nach London mitgeschleppt. Dann schleppte sie ihn ab nach New York. Doch bald hatte er die Nase voll.
Eines Abends, in dem berüchtigten New Yorker Chelsea-Hotel, murkste er das blonde Groupie ab. Vicious wanderte in den Knast, starb wenige Tage später an einer Überdosis. Jetzt erst kehrte er nach Großbritannien zurück. Der geläuterte Künstler will in Obstdeutschland für die Einheit der Kirsche singen. Motto der Welttournee: „Sid’s not dead. Sid sings about lemons and meat.“
Sid Vicious hatte auf Drängeln des Managers Malcolm MettLaren aus der Formel 1 den ersten Pistols-Bassisten Glen Matlock rausgeschmissen. Später stieg auch Sänger John Lydon verärgert aus. Er hat auch jetzt keinen Bock auf die neue Vicious-Kapelle und feilt an seinem Public Image Limited.