Dortmund. (OK) Warum ist der Zug so voll, warum ist das Stadion so groß? Warum sind so wenig blau-weiße Heimfans da? Warum so viele schwarz-gelbe?
Auch die Musik schien unvertraut: „Rubbel die Katz am Borsigplatz.“ Das konnte eigentlich nicht das ehrwürdige Ruhrstadion an der Castroper Straße sein. Die Redaktion wollte das Spiel des VfL gegen Dynamo gucken. Aber, da stimmte etwas nicht so ganz. Irgend etwas war anders als sonst. Bloß was?
Wie sich Stunden nach Spielschluss herausstellte, hatte sie nicht das Heimspiel des VfL gegen Dynamo Dresden, sondern das Dortmunder Westfalenstadion beim Spiel der Borussia gegen die alte Dame Hertha aus Berlin besucht.
Schöne Farben aber falsches Stadion.
Wie konnte es zu dem Irrtum kommen? Die Farben sind irritierend gleich. Genau wie Dresden läuft BVB in schwarzgelben aus New Jersey herum, während die Hertha dezentes blauweiß bevorzugt. Praktisch wie der VfL. Nur deshalb konnte es zu der Verwechslung kommen. Die Trikots sehen sich zum Verwechseln ähnlich genug. Eigentlich war Obstkurve aber nur einen Tag zu früh losgefahren.
Und das kam so: Die Redaktion stand zufällig am Vorortbahnhof von Holzwickede herum und sah lauter Schwarzgelbe im Zug, und einige Blauweiße. Ganz klar: Das war der Sonderzug aus Dresden mit einigen Bochumern, also rein in den überfüllten Zug. Zunächst schien es zu passen. Die Menge wogte ins Stadion.
Parallelen beim Gesang. Die Fans in blauweiß sangen pausenlos verschiedene Lieder, unter anderem drohten sie sogar, einem Wirt etwas auf der Theke zu hinterlegen. Sie waren laut, rhythmisch und ausdauernd, fast so wie sonst einige Kilometer weiter.
Stadion am Vesuv
Fazit: Das Stadion ist ganz schön, aber eine Nummer zu groß. Nächstes Mal soll ein neuer Vesuv gestartet werden, ein Stadion weiter. Trotzdem war es ein unterhaltsames Fußballspiel, und die Blauweißen haben das Tor nicht getroffen, fast wie immer.
P.S.: Wie sich jetzt herausstellte, hat sich der Besuch gelohnt. Einen Tag später gewann der VfL.
