Scheibenschießen in US-Hotel
14-Jähriger stirbt im Zimmer nebenan
Orang Utah. (OK) Ein 53jähriger Gast hat in einem Hotel im US-Staat South Carolina einen 14 Jahre alten Jungen mit einem Schuss durch die Wand im Nebenraum getötet. Der 53-Jährige, der bereits mehrfach als Straftäter verurteilt war, wurde nach Feststellung der Personalien aus dem Polizeigewahrsam entlassen, wie ein Lokalsender berichtete. Für die Polizei lag kein Haftgrund vor.
Der Mann hatte mit seinem Gewehr auf eine Zielscheibe an der Wand im Hotelzimmer geschossen. Nach einigen Stunden und zwei Flaschen Bourbon traf er angeblich die Zielscheibe nicht mehr. Geschosse durchschlugen die Wand. Bei der Festnahme sagte er: „Tut mir leid, dass ich nur einen erwischt habe. Die Kids haben einen Heidenlärm gemacht und sind mit richtig auf den Keks gegangen.“ Beim nächsten Mal wolle er es besser machen.
Vor zehn Jahren war er wegen eines ähnlichen Delikts verurteilt worden, als er auf dem Parkplatz eines Shoppingcenters auf schwangere Frauen geschossen hatte. Dabei wurden zwei Frauen schwer verletzt. Eine verlor ihr Kind. Ihm wurden fahrlässige Tötung und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Er war zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Nach fünf Jahren wurde die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt. Der Mann hatte nach der Haftentlassung ein Zimmer in dem Hotel bezogen. Dieses hatte ihm die Waffenlobby zur Verfügung gestellt. „Wir wollten ihm die Möglichkeit geben, regelmäßig zu trainieren“, sagte ein Sprecher der NRA. „Den Vorwurf des illegalen Waffenbesitzes weisen wir mit aller Schärfe zurück.“
Hass auf Fußballer
Der getötete Teenager wohnte mit einigen Mitgliedern seiner Fußballmannschaft in dem Hotel, wo sie wegen eines Turniers zu Besuch waren. Der Hotelmanager bestätigte dem Sender den Vorfall. Er verteidigte den Schützen: „Wir sind ein freies Land. Er wollte doch nur schießen.“ Die Jugend-Fußballliga drückte der Familie des Jungen ihr Beileid aus. Immer wieder werden in den USA-Fußballer erschossen. Fanatische Anhänger des American Football richten sich damit gegen „Verweichlichung“ im Männersport.