Willinger siegt um Sackhaaresbreite in Wellingen

Willingen. (OK) Der Stadionversprecher brachte es auf den G-Punkt: „So ist das hier in Willingen.“ Vorher hatte er gesagt: „Das war um Sackhaaresbreite weiter.“

Sieger war Andreas Wellinger. Wer sollte sonst in Willingen gewinnen wenn nicht er? Mit Sprüngen über 145 und 135 Meter ungefähr genau auf den K-Punkt.

Hier der Springer hinter dem Gebüsch in der Luft Bildmitte.

Das einzige Problem war die Anreise mit der Deutschen Bahn (DB). Ohne es vorher zu wissen, hatte der Fotograf, der Leihweise von den Lünen-Ultras zur Verfügung gestellt wurde, am Abfahrtsbahnhof dieses Foto hier verschossen (Bild):

Wer hätte das gedacht?

Um 150 Prozent sicher zu gehen, frage das Redaktionsteam die Schaffnerin: „Dieser Zug hier fährt nach Stryck?“ Der Haltepunkt direkt an der Schanze am Möhrenkopf. Sie so: „Ich frag mal den Lokführer.“ Sie fragt den Lokführer. Der sagt: „Klar.“ Beide steigen in Bestwig aus, lassen die arme Redaktion allein im Zug zurück.

Wow. Das Leben in leeren Zügen genießen. Warum so leer?

Die Skisprungfans fahren weiter, wundern sich dass der Zug gar nicht in Brilon-Wald hält, wo sie auf dem Weg nach Willingen umsteigen sollten. Stattdessen fährt der Zug weiter nach Winterberg, wo es auch schön ist, weil es schneit. „So lernen Sie mal das Sauerland kennen.“

Eigentlich wollte die Redaktion aber nach Willingen. Dafür muss sie jetzt nach Bestwig zurückfahren, wo eine Stunde Zeit bis zum nächsten Anschluss nach Willingen ist. Geplant war die Ankunft in Stryck an der Schanze um 13.38 Uhr. Jetzt wird es nur zwei Stunden später.

Der Tatort, mit ohne Kommissar Haferkamp.

Um 15.38 sind die geschafften aber von der leckeren Pizzeria am Bestwiger Bahnhof gesättigten Journeynalisten am Tatort.

Rechtzeitig zum zweiten Durchgang. Das Stadion fast voll wegen der Feuerwehrleute aus ganz Hessen, die herangekarrt wurden, um es halbwegs zu füllen. Viele Zuschauer fahren da schon nach Hause, sind durchgefroren. Die Stehtribüne matschig, die Ballermannmusik dröhnt. Die Redaktion aber sieht den entscheidenden Siegessprung von Andreas Wellinger.

Die Feuerwehr die kommt nicht mehr, die sieht hier schon den Skispringer.

Den Kommentar des Stadionsprechers ersparen wir. Gibt eh keine Zinsen. Er hatte es nicht richtig gesehen, weil ihm sein Pony im Gesicht vor den Augen hing.

Nach dem Springen.

 

 

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