Alle lieben Weihnachtsmarkt beim VfL

Bochum. (OK) Der VfL Bochum lud zur alljährlichen Weihnachtsfeier am Ruhrstadion ein. Kommen durften Abgesandte der Fänklubs, die kamen.

Die machten von dem Angebot regen Gebrauch, obwohl es nicht regnete. Dafür war es bitterkalt. Dennoch trafen sich alte Bekannte und neue Freunde zum gemütlichen Beisammensein. Zwar war er eigentlich kein Weihnachtsmarkt, sondern eine Weihnachtsfeier, aber trotzdem konnte man sich annähernd wie auf einem fühlen. Dunkel war es und schön, Weihnachtsbäume um das Geländer herum drapiert. Der Fanshop war zu. Es gab Glühwein, Früchteputsch und keinen Grog.

Zur Gemütlichkeit trugen natürlich drotzdem kalte und heiße Getränke bei. Zur Überraschung aller gab es auch heißen Tee, und zwar am Kaffestand. Zu dieser Erkenntnis verhalf den zitternden Fans Stefano Celozzi, der in der nicht vorhandenen Schlange an der Kaffeebude stand und meinte: „Der Hille bringt mir was mit.“ Nach der Niederlage gegen St. Pauli tummelten die versierten Profis mitten unter den Fans. Lee aus Südkorea wurde ebenso gesichtet wie Sidney Sam, der aus sechs Meter keinen Lastwagen trifft, aber sonst gut spielt wie die ganze Mannschaft. Wir steigen auf, bald.

Hier das Dreigestirn: „Bochum Alaaf“.

Patrick Fabian war auch da. „Ich spiele in letzter Zeit nicht so oft“, sagte er. Patrick Fabian wird ebenso zum Aufstieg beitragen wie die versammelten Mitglieder des Fanklubs P-Links-Bochum e.V., die fast vollzählig erschienen waren. Nächstes Jahr wollen sie wieder angreifen, wenn es wärmer wird, also etwa im Frühjahr. Bis dahin bleiben sie zuhause, trinken heißen Tee oder wärmen ihre blauweißen Socken.

Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Die blauweiße Küche servierte lecker Grünkohl, Erbsensuppe und vegetarische Lauchcremesuppe ohne Brötchen und Salz, geschweige denn Liebstöckel oder Maggi. Jeder Fan erhielt Freimarken im Wert von 5 Euro. Der Eintritt war frei.

Angesichts dieses Superangebots fragt sich wohl jeder, wozu wir noch Weihnachtsmärkte brauchen. Wo die verbrannten Mandeln zu 100 Gramm heute 3 Euro kosten oder ein Brötchen fast ohne Lachs 7 Euro. Weihnachtsmärkte heute geben einem das unheimliche Feeling, von Uniformierten mit MP beschützt oder vielleicht erschossen zu werden, wenn schon kein Lkw mehr durchkommt. Dafür ist es bitterkalt und völlig überfüllt. Dann eben Weihnachtsmarkt beim VfL. Keiner war sich einig, dass der letztes Jahr eingeführte neue Weihnachtsmarkt einen weiteren Niedergang des VfL dokumentiert. Alteingesessene Fanclubveteranen wußten von Zeiten zu berichten, als die Fans noch in der guten Stube des Ruhrstadions feiern durften ohne zu erfrieren. Das waren noch Zeiten. Noch früher waren Essen und Getränke nicht mal limitiert. Da gab es Deutschlands beste Bratwurst aus der schönsten Stadt der Welt mit dem schönsten Stadion umsonst. Jetzt muss der VfL eben sparen, wie die Fäns. Wir kommen wieder. Auch wenn im Ruhrstadion bald Sitzplätze als Wohnungen vermietet werden.

In Vorbereitung auf das Spiel gegen Kölle.
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