VfL: Rote Karte endet mit Betrug

Bochum. (OK) Der hervorragende Tabellenelfte der 2. Liga, VfL Bochum, spielte gegen den Aufstiegsaspirinanten Union Berlin. Obstkurve berichtet explosiv über die Nachbetrachtung.

Volle Hütte, ausverkauftes Haus vor 25.000 Zuschauern. Der Weg vom Bahnhof zum Stadion führt klassisch über die Castroper Straße hinauf. 12 Unionfans wurden vom Hauptbahnhof bis zum Stadion von einem kleinen Aufgebot der Polizei begleitet. 120 Mann und drei Frauen, vier Mannschaftswagen, drei Videokameras. Keiner konnte den Pulk verlassen, ohne von einer Hundertschaft verfolgt zu werden.

Trotzdem wurde das Spiel angepfiffen. Die 8000 Berliner waren laut, machten viel Stimmung, die Gesänge und Sprechhöre allerdings eintönig und einfallslos. So wie das Spiel von Union Berlin bis zur Roten Karte für den VfL.

Trotz Böllerei behielt Manuel Riemann den souveränen Überblick. Er spielte sie reihenweise aus.

Der hatte in der zweiten Hälfte verdientermaßen 2:0 geführt, hätte locker 3:0 führen müssen. Doch dann setzten sich die eklatanten Fehlentscheidungen von Schiri Harm Osmers und seinem Linienmann vor der Haupttribüne durch. Harm kommt aus dem Englischen und bedeutet „Schaden zufügen“. Den Schaden fügten Osmers und sein Komplice an der Linie dem VfL zu.

Die Zuschauer rätselten, wann es „Freistoß“ für den VfL geben würde. „Dafür muss ein Berliner den Bochumer zwei Stunden festhalten und Trikot und Hose zerfetzen.“ Der Mann hatte es erfaßt. Trotzdem bekam der VfL keinen Freistoß. Zur Tarnung gab Osmers in der 2. Hälfte einen Elfer für Bochum, der zum Leidwesen der zwei Un-Parteiischen von Ganvoula verwandelt wurde.

Dafür hob der Linienrichter die Fahne, als ein Bochumer unwiderstehlich auf der linken Seite in Hälfte eins durchbrach, der fünf Meter nicht im Abseits stand bei Ballabgabe, dafür aber Ganvoula, der zwar nicht ins Spiel eingriff, aber trotzdem vom Platz gestellt wurde, weil er im passiven Abseits stand. Und natürlich war das eine Korrosionsentscheidung für den verwandelten Elfer. So verhinderten die zwei Schiris das 3:0. Die neutralen Zuschauer kommentierten die Pfeiferei mit ohrenbetäubenden „Schieber, Schieber“-Rufen, und das völlig zu Recht.

Trikot zerfetzt – Opfer bekam Rot

Als Ganvoula sich folgerichtig über die zahllosen Fehlentscheidungen des Schiriduos beschwerte, bekam er gelb. So vorbelastet, foulte ihn ein Berliner auf rechts in Halbzeit zwo, zerfetzte sein schönes Trikot, und als er mit dem Arm einen leichte Wischbewegung ohne Lappen machte, um sich von der schweren Misshandlung beim Festhalten zu befreien, fiel die Berliner Lusche wie von der Tarantel gestochen um und Schiri Osmers tat, worauf er schon lange gewartet hatte: Rot für Ganvoula, der mit viel Applaus verabschiedet wurde. Den fälligen Freistoß für den VfL gab es nicht. Der aufmerksame Leser bemerkt, Ganvoula wurde zwei Mal vom Platz gestellt. Was der Schiri nicht merkte.

Danach hatten 13 Berliner Feldspieler in Überzahl einige Chancen, wovon sie einen Sonntagsschuss versenkten und einen Eierball. Aber: Mission wurde nicht ganz verfüllt. Berlin konnte innerhalb der 100minütigen Spielzeit nicht mehr gewinnen, weswegen sie gegen Stuttgart kicken müssen.

Die Bochumer wollen gern die Alte Försterei besuchen, weswegen sie Union nicht gewinnen lassen konnten und das Spiel in Unterzahl mit 2:2 gewannen. Völlig verdient. Nächste Saison geht es zur Revanche nach Berlin. Hoffen alle Beteiligten. Manch Unbeteiligter fragte sich, warum die Polizei Berliner Fans ins Stadion ließ, Magdeburger aber nicht. Auf überflüssige Durchsuchung wurde verzichtet.

Der VfL musste bisher zehn Spieler entlassen. Die 700.000 Euro fehlen.

 

 

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