Der rostige Fisch mag fliegende Fahnen

Spiekeroog. (OKK) Die grüne Insel Spiekeroog duldet keine sehr unterirdischen Vehikel (SUV), Autos, Motorräder und Hochhäuser. Hier findet der Urlauber Ruhe, Natur und Jever. Diese Zuschrift erreichte uns jetzt aus Obstfriesland:

Weil Klimaschänder ihre Panzer auf dem Festland abstellen müssen, geraten andere Nordseeinseln ins Hintertreffen. Sie versuchen jetzt diesen Vorteil Spiekeroogs dadurch zu kompostieren, dass sie tageweise Düsenjets aus Wittmund mehrfach über die Insel hin und zurück donnern lassen. Nachtflüge kündigt immerhin der Anzeiger für das Harlingerland an. Mehrfach sind dösende Urlauber vor Schreck aus dem Strandkorb gefallen.

Die Flieger haben jedoch Glück. Der Spiekerooger trinkt erstmal einen Tee: Die Flak wurde schon im Zweiten Weltkrieg nicht benutzt. „Zum Glück können hier keine Jets landen“, sagt der Insulaner. Einen Flugplatz gibt es nicht. Aber Tiere.

Allseits bekannt ist, dass auf Nordseeinseln frischer Fisch verspeist wird. Zum Beispiel der rostige Fisch (Bild). Er besticht durch die Würze, ist was fürs Auge, und zudem gut getarnt im Gebüsch. Die Angel ist schwer. Der rostige Fisch beißt selten an. Da kann der Wurm noch so lecker sein. Er verschmäht sogar den Wattwurm. Deshalb kommt er (der rostige Fisch) nur selten auf den Tisch.

Der rostige Fisch wächst auf Bäumen. Ein seltenes Exemplar.

Bier wird auf Spiekeroog getrunken. Die Fahne auf dem Zeltplatz der Insel beweist es.

Der Zeltplatz auf Spiekeroog hat Platz für Bier.

Spiekeroog ist heute nur noch mit dem Boot zu erreichen, seitdem verschiedene Bahnlinien in Ostfriesland stillgelegt wurden (Bild). Die Spiekeroogbahn endet direkt in der Nordsee und wird erst im fernen Esens fortgesetzt, wenn ein Zug fährt. Meistens fährt keiner.

Die Bahn kommt.

Spiekeroog ist die grüne Insel. Gegessen wird neben Matjes vor allem die Salzmende (Bild). Sie wächst, wie der Name verbrät, in den Salzwiesen. Die dürfen betreten werden, aber nicht immer und überall, damit auch noch wer Salat im Supermarkt kauft. Denn die Salzmende schmeckt lecker, ist magenfreundlich und reichlich vorhanden.

Die Salzmende wächst im Salzwasser, auch wenn es trocken ist.

Spiekeroog ist ruhig. Alle bauen Mauern oder reden vom Zaun. Walter Ulbricht, Don alt Trump, Dänemark. Spiekeroog hat sie, die Mauer. Im Westen des Eilands sorgt die berühmte „Hessenmauer“ dafür, dass Hessen und Langeooger nicht nach Spiekeroog kommen können. „Was für ein Spunt“, sagt Sindbad, der Seepfarrer.

Die Mauer steht. Hier kommt keiner durch.

Wer die Ohren voll hat von der Ruhe im Grünen, der geht abends ins Old Lärämie einen heben. Ganz im Westen der Insel. Ab 21 Uhr dröhnt hier frischer Reggae aus Gigaboxen. Aber Achtung: Dienstags hat die Disko geöffnet und ist geschlossen. Einfach ausprobieren.

Tief im Westen steht die Kneipe Old Lärämie. Prost.

 

 

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