Anschlag auf Schwedenkreuzer missglückt

Malmö. (OK) In Schweden scheint immer die Sonne. Schwedische Frauen sind blond und hübsch. Sie baden nackt, lächeln und sind sehr nett. Sie haben obstige Kurven. Klischee oder Wirklichkeit? Um diese Vorteile zu überprüfen, fuhr die Redaktion mit dem Flüchtlingsschiff nach Schweden.

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Schlafender Flüchtling auf Schiff.

Die Wahl fiel nicht schwer, weil die Fahrt nach Schweden über die Obstsee führt. Über kaum eine See fährt Obstkurve so gerne wie über die Obstsee. Denn in ihr schwimmen sehr viele Früchte herum: Quallen, Äpfel und Taschenuhren.

In Schweden wollte Obstkurve die Gruppe Abba besuchen, weil die Abba-Frauen hübsch und blond sind. Bei einem Supermarktbesuch entlarvte Obstkurve Abba als vier Heringe. Besuch abgesagt.

Aus der Vielzahl der Reiseangebote wählte OK eine Minikreuzfahrt von Aldi, weil Schweden ein Kreuz in der Fahne hat. (Bild) Die Schifffahrtslinie heißt TT, nicht etwa, weil sie von Trelleborg nach Travelmünde fährt, sondern weil es um schwedische Frauen ging, die es zu umkurven galt. Die Reise war lang und beschwerlich, aber sie war hart.

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Unter schwedischer Flagge ins Glück.

Schon die Abfahrt in Travelmünde bei Lübeck war wild. Fast alles schien gut desorganisiert. Die Sonne schien. Fahrzeuge der Travelwilligen standen in Reih und Glied in einer Linie durcheinander. Es galt drei Stationen zu überwinden. Station 1: Eine Reihe für alle Fahrzeuge, Lkw, Pkw, Wohnmobile und Mobiltelefone. Aber die Reihe links blockierte ein niederländischer Lkw. Auf ihn wartete sein Kumpel in einem anderen niederländischen Lkw. Da kam keiner durch, weil die beiden Moffen alles blockierten. In der Reihe links dagegen leuchtete ein schönes Leuchtsignal. Es lockte mit dem Spruch: „Hier Self-Check-In“. Der Schalter war geschlossen. Es wäre eh keiner durchgekommen. Möwen waren keine da. Die Fahrgäste hatten alles weggegessen.

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Chaos im Hafen von Travelmünde.

Überraschend kamen Fahrer mit ihren Fahrzeugen durch. Station 2: Pkw bildeten fünf ordentliche Schlangen, der Reihe nach geordnet. Die ersten stehen links in Reihe 0, die zu spät gekommenen in Reihe 1 bis 4. Fahrer und Beifahrer warteten geduldig in ihren Boliden.

Die Ampel sprang auf Grün. Der Sprung ging über 8 Meter weit. Das Signal sagte: Reihe 0 soll fahren. Die ersten Fahrer fahren zwar, aber zögerlich. Ein Fahrer zögerte noch länger. Er heißt Fidibus, und er würgt seine Karre ab, mit quartalen Folgen, denn es bricht das nackte Chaos aus, Fahrer aus allen fünf Reihen mit Pkw brechen aus ihren Reihen aus und fahren gleichzeitig, drängeln, hupen. Verhältnisse wie in Griechenland. Oder sind es typisch deutsche Charaktereigenschaften? Alle fahren durcheinander. Die Dame, die vorher bei TT die Abfertigung gemacht hat, steht da. Sie freut sich.

Station 3: Vor dem Schiff bilden sich schon wieder zwei neue Reihen mit Pkw. Rechts ist voll. Dann soll die linke Reihe vollgemacht werden mit diesen Autos, die von Rüpeln gesteuert werden. Sie denken, dass sie schneller nach Schweden kommen, wenn sie drängeln wie auf der Autobahn. Als links voll ist, fahren die rechten Fahrer immer weiter ohne Pause, es kommen immer mehr rechte Fahrer, so viele, wie man sich gar nicht vorstellen kann, die ganze Reihe ist plötzlich leer. Nur links stehen viele Pkw und die Fahrer warten, bis sich eine Frau beschwert. Sie schert aus. Der TT-Ordner hält sie auf mit einer schweren Barrikade, die er sofort hervorschleudert und vor dem Wagen der Frau hinstellt. Die Frau kommt nicht weiter. Sie will wieder auf die andere Seite, aber wir lassen sie nicht durch. Pech gehabt.

Auf dem Schiff schleicht sich die Redaktion sofort an Deck. Dort sehen Obstkurvenreporter hübsch kostümierte Polizisten, die gerade heimlich Obstbomben an Bord schmuggeln. (Bild) Als die Bomben ordnungsgemäß verstaut sind, geht die Fahrt mit eineinviertelstündiger Verspätung schon los.

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Heimlich schleichen Polizisten von Bord.

Die Fahrt nach Malmö dauert neun Stunden. Nach drei Stunden steuert das Schiff mit dem Namen Peter Span schon einen Hafen an: Rostock. Flüchtlinge steigen zu. Sie hatten es in Rostock nicht mehr ausgehalten. Wie wollen sie es im kalten Schweden schaffen?
Das Bordrestaurant hat meistens zu. Im Restaurant darf man nicht sitzen, wenn man nur einen Kaffee trinken möchte. Die Panoramabar ist ausverkauft. 2 Kilometer Schlange. Shop, Bar, Restaurant haben abwechselnd zu. Kotböller kosten 7,50 E. Die Obstbomben explodierten nicht. Flüchtlinge haben sie entschärft. Sie waren von Heckler und Beinmetall konstruiert worden.

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Schon auf dem Schiff schien immer die Sonne.

In Malmö scheint immer die Sonne. Die Menschen sind am Strand oder in der Sauna. Alle fahren Rad. Schweden sind sehr gastfreundlich. Sie sind tolerant und nehmen viele Flüchtlinge auf. In Malmö beträgt der Ausländeranteil 42 Prozent. Ausländer und Flüchtlinge dürfen in großstädtischen Ghettos leben. Im Viertel Rosengard leben 85 Prozent Migranten, die Arbeitslosigkeit beträgt 60 Prozent. Dort verbrachte Fußballer Zlatan Ibrahimovic seine Jugend. Er spielte Malmö FF. Die anderen blieben da.

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In Malmö scheint Sonne spectral selbst.

Der Check up ergab: Schwedische Frauen sind sehr hübsch. Alle sind blond und gut gebaut, laufen aber nicht nackt am Strand herum im Oktober, sondern nur in der Sauna im Kaltbadestrandhaus. Sie sind sehr nett und erzählen ihre Lebensgeschichten. Schweden sind gemütliche Menschen. Einkaufen dauert sehr lange. Kassiererinnen  an den wenigen Kassen im Hemköp Supermarkt unterhalten sich stundenlang mit Kunden. Die Schlange kringelte durch den ganzen Laden bis nach draußen. Macht nichts, Schweden sind geduldig.
Toiletten in Malmö sind neu, gut, sauber und kostenlos. Außerdem sind Toiletten gemischtgeschlechtlich. Auf den Toaletters können die Gäste Briefe schreiben. Es ist ein zivilisiertes Land.

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Gemischte Toalette.

Die Hochschule Malmö befindet sich an den Niagara-Fällen. Es gibt einen guten Plattenladen.

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Das Mittagessen ist günstig, abends ist es teurer. Außer Smörebrod von Freda mit Krabben und Lax. Das essen alle und es schmeckt sehr gut. (Bild)

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Örebröd von Freda.

Auf der Rückfahrt erklärte Kapitän Olli Rasmussen Nautik und Navigation. „Wir fahren nicht über Rostock zurück. Deshalb fahren wir langsam, sonst wären wir schon in sechs Stunden da. Das Schiff fährt nicht flott, weil es nicht zur Flotte gehört.“ Olli Rasmussen erklärte auch die Navigation: „Die Geschwindigkeit wird in Knoten gemessen. Während der Fahrt werden die Taue laufend verknotet. Anschließend wird gemessen, wie viele Knoten in einer Stunde gemacht werden konnten. Daraus ergibt sich die Geschwindigkeit.“ Das Schiff fuhr mit durchschnittlauch 25 Kilometern in der Stunde zurück. Die Mannschaft schaffte sogar 36 Knoten in einer Stunde.

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Blick zurück auf die Öresundperücke.

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